Nach 67 Minuten war es soweit. Oberhausens Winter-Neuzugang Hüseyin Bulut wurde beim Stand von 4:0 für Shun Terada eingewechselt und feierte seinen Einstand im Dress von Rot-Weiß Oberhausen. Es war ein Debüt, das noch viel Luft nach oben lässt.
Das sah auch Oberhausens Trainer Mike Terranova so: „Ich denke, ich weiß genau, wie er sich gefühlt hat. Er kam rein und war wahrscheinlich ein bisschen nervös. Ich glaube, dass er auf jeden Fall mehr kann“ sagte Terranova nach dem Spiel. „Du hast halt gemerkt, dass er auch ein wenig Wackelpudding gehabt hat.“ Es sei aber auch nicht leicht, bei einem Spielstand von 4:0 zu glänzen, wenn man doch eher etwas verhalten spielt.
Auf jeden Fall hält der Oberhausener Trainer große Stücke auf den ehemaligen türkischen U17-Nationalspieler, der beim BVB ausgebildet wurde und in Oberhausen einen Vertrag bis zum 30.6.22 unterschrieben hat. „Er kann links und rechts spielen und hat eine gute Geschwindigkeit. Ich glaube, dass er noch viel Entwicklung im Fuß hat“ urteilt Terranova. „Ich habe ihn gebracht, weil er sich das auch verdient hat. Wir haben ihn ja geholt, dass wir ihn heranführen. Er ist ja noch jung und entwicklungsfähig. Man hat gesehen, dass hier nochmal ein anderer Fußball gespielt wird, weil er sich auch an Sachen halten muss. Aber wir wollen ihn langsam aufbauen.“
Bulut spürt Vertrauen des Trainers
Einen Treffer hätte der ehemalige Süperlig-Profi, der den Küstenklub Göztepe Izmir trotz eines Fünf-Jahres-Vertrags im Sommer bereits nach einer Saison wieder verlassen hatte, erzielen können. „Da habe ich viel zu lange überlegt. Man will natürlich am liebsten schon im ersten Spiel zeigen was man kann und ein Tor schießen“ ärgerte sich Bulut. Und versprach: „Beim nächsten Mal mache ich den rein“.
Auffällig war, dass Terranova seinen neuen Spieler immer wieder ermunterte, sich etwas zuzutrauen. „Für mich ist das sehr wichtig, dass der Trainer einen engen Draht zu den Spielern hat. Und „Terra“ macht das sehr gut“ freute sich Bulut. „Gerade für einen Spieler wie mich, der auch mal Eins-gegen-Eins geht, ist es richtig gut, dass der Trainer sagt, dass man sich mehr trauen soll.“
„Aber jetzt ist es erst mal wichtig, auf Schalke zu gewinnen“
Für ihn ist es wichtig, nach der Zwischenstation bei den Sportfreunden Lotte von Oktober bis Dezember Kontinuität zu entwickeln. „Es war sehr lehrreich in der Türkei, ich konnte viel mitnehmen. Aber für einen jungen Spieler wie mich war das viel zu früh“ hat er mit dem Kapitel Göztepe, wo er zu keinem einzigen Spiel in der Süperlig kam, abgeschlossen. „Ich habe für eineinhalb Jahre in Oberhausen unterschrieben. Es war ein geiles Gefühl, sofort im ersten Spiel reinzukommen. Nun gilt es erst mal an mir zu arbeiten und mehr daraus zu machen. Ich konzentriere mich jetzt auf Oberhausen und was danach kommt, kann man jetzt nicht wissen.“
Was er allerdings weiß, ist, dass man als gebürtiger Dortmunder besonders gerne in Gelsenkirchen gewinnt. Deshalb hat er mit Blick auf das RWO-Spiel am kommenden Samstag bei der U23 des FC Schalke 04 auch ganz kurzfristige Ziele: „Aber jetzt ist es erst mal wichtig, auf Schalke zu gewinnen“ sagte er. Mit den Sportfreunden Lotte ist ihm das in der Hinrunde nicht gelungen. Das Spiel in Lotte ging 0:0 aus.