Als vierter Trainer in der laufenden Saison nach David Wagner, Manuel Baum und zuletzt Interimstrainer Huub Stevens wird nun Christian Gross den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 trainieren.
Der Schweizer stellte sich am Abend gleich einmal den Journalisten auf der ersten Pressekonferenz. Anwesend waren zudem Jochen Schneider (Schalkes Vorstand Sport & Kommunikation) und Interimstrainer Huub Stevens, der nun wieder in seine Rolle als Mitglied des Aufsichtsrates schlüpft.
Schneider eröffnete die Pressekonferenz: "Ich freue mich sehr, Christian Gross als neuen Cheftrainer begrüßen zu dürfen. Wir sind in einer sehr schwierigen und prekären Situation. Wir haben nun 21 Spiele vor uns und eine gemeinsame Mission. Das wird ein Marathon, den wir gemeinsam angehen wollen. Christian Gross und ich haben vor elf Jahren in Stuttgart eine ähnliche Mission in Stuttgart angetreten, die erfolgreich endete. Ich bin der Überzeugung, dass er mit seiner Art und Ausstrahlung und Menschenführung und Erfahrung der Richtige ist für uns in dieser Lage."
Anschließend übergab er an den neuen Coach, der sich allen Fragen stellte.
Gross über...
... den ersten Anruf von Jochen Schneider, dass er Schalke retten soll: "Ich habe einen anderen Berufsweg in Betracht gezogen, mir aber die Option offengehalten, dass ich zurückkomme, wenn eine interessante Anfrage kommt. Ich war überrascht, aber erfreut über den Anruf. Mit dem Elan von damals wollen wir die Aufgabe angehen - mit der Mannschaft zusammen, dafür muss ich den Ehrgeiz der Spieler spüren."
... über seine Wahrnehmung der Mannschaft bisher: "Der erste Eindruck der Mannschaft war sehr positiv. Sie wirkten fokussiert, als ich mit ihnen gesprochen habe. Ich denke, wir können uns in der Kompaktheit und Effizienz steigern. Wir müssen mehr nach vorne tun, aber auch weniger Tore kassieren. Es gibt viel zu tun, lassen sie mich das anpacken. Die Truppe muss alles aus sich herausholen, dann kann sie was tolles schaffen."
... seine Sicht auf Schalke aus der Distanz: "Ich hab den Fußball sehr genau verfolgt. National in der Schweiz, auch international. Ich bin nicht herumgereist aufgrund der Pandemie. Mit dem Anruf von Jochen hab ich Schalke intensiver verfolgt. Ich denke, dass die Mannschaft mutiger sein muss, auch wenn man das so leicht sagt. Mut, richtig eingesetzt, zahlt sich aus. Das wird ein Marathon, es kann sein, dass die Entscheidungen erst am Ende der Saison fallen."
...Schalkes Bedarf an neuen Spieler: "Wir sind im Austausch. Es gibt immer Wünsche, welcher Trainer hat die nicht? Wir versuchen das Optimum zu machen, aber die finanzielle Lage ist offenbar sehr, sehr angespannt. Aber der Klub will alles machen, damit die Mission gelingt. Auf den Außenbahnen haben wir Bedarf, auch von der Schnelligkeit her gibt es einen gewissen Bedarf. Generell muss die gesamte Mannschaft zusammenrücken."
... die Art und Weise, wie er die Arbeit angehen will: "Ich muss mir einen Überblick verschaffen um zu sehen , wo die Mannschaft steht. Dafür werden wir noch Tests einbauen. Es bleibt aber nicht viel Zeit."
... die Herausforderung, Schalke zu retten: "Es ist möglich, dass dies die schwierigste Aufgabe ist. Schalke ist Faszination - ein ganz berühmter und spezieller Verein. Die Aufgabe ist speziell. Ich sehe die Aufgabe ganz klar: Wir haben fünf Monate Zeit, um diese Mission erfolgreich zu gestalten. Ich muss vorangehen."
...die Chance für Nabil Bentaleb, wieder zur Mannschaft zu stoßen: "Er gehört nicht dazu."