Als sich Mats Hummels zum Interview mit "DAZN" stellte, schlug er mit aller Kraft gegen eine Werbetafel. Der Frust war dem Innenverteidiger von [article=508387]Borussia Dortmund nach der 1:2-Auswärtsniederlage gegen Union Berlin[/article] deutlich anzusehen.
Grund dafür war die Art und Weise der beiden Gegentore zum 0:1 und zum 1:2 nach Eckbällen. "Es waren unter anderem die Standards. In der ersten Halbzeit haben wir auch durch zwei Fehler Chancen hergegeben, aber die Standards sind es ganz klar", sagte Hummels und betonte: „Das hat auch etwas damit zu tun, wie sehr man unbedingt einen Sieg will, wenn man erneut ein Spiel durch Standards hergibt. Das ist mir völlig unbegreiflich, wie das passieren kann. Wir hauen uns selber in die Pfanne."
Es war vor allem nicht das erste Mal, dass der BVB nach Standards Gegentore kassiert. Bereits gegen den 1. FC Köln zappelte es zwei Mal nach einer Ecke im schwarzgelben Netz. "Wir haben zwei Spiele durch zwei Standardgegentore in den letzten fünf Spielen abgegeben, das ist eine Katastrophe", platzte Hummels der Kragen. "Wir dürfen dem Gegner nicht so leicht Tore geben, dann verliert man in der Bundesliga zu häufig", fügte er an.
BVB-Verteidiger Hummels über Terzic: Haben mehr Spirit
Doch auch abseits der Standards war es keine berauschende Leistung des BVB an diesem Abend. Hummels sieht unter Lucien Favres Nachfolger Edin Terzic dennoch Fortschritte. "Wir haben mehr Spirit auf dem Platz. Wir geben Gas, wir machen immer noch nicht alles richtig. Ohne Trainingseinheiten kann man nicht direkt alles raus bringen, was wir zuvor an Kinderkrankheiten im Spiel hatten", analysierte der 32-Jährige.
Dazu gehöre unter anderem, dass der BVB die Räume zu eng hält, zu viel Fehlpässe spielt oder zu sehr auf den ballführenden Spieler läuft. Terzic versucht, daran zu arbeiten. "Das sind Sachen, die will er abstellen, die zeigt er uns auf dem Platz", erklärte Hummels.
Noch ist es aber soweit, um so folgenschwerer sind für ihn die Fehler bei den Standards. "Deswegen müssen wir gegen so eine Mannschaft die Verantwortlichkeiten übernehmen", stellte der Innenverteidiger abermals klar.
Terzic: "Die Tabelle ist jetzt nicht unser Thema"
Terzic sah es ähnlich. „Wir wollten viel häufiger das Spiel beschleunigen, es ist uns nicht gelungen, weil unsere Bewegungen nicht gut waren. Wir wussten von der Standardstärke und haben es explizit angesprochen", so seine Analyse nach dem Spiel.
Doch auch das Offensivspiel war dem Interimstrainer zu statisch. "Es fällt uns gerade nicht leicht, wir sind nicht in diese richtigen Positionen gekommen und waren zu hektisch. Es war deutlich zu leicht für Union, es zu verteidigen", erklärte Terzic und bat um Geduld: "Das müssen wir verbessern. Die Tabelle ist jetzt nicht unser Thema, darum können wir uns erst im Jahr 2021 kümmern.“
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