Der 1.FC Bocholt scharrt mit den Hufen. Als Tabellenführer der Oberliga Niederrhein verabschiedete sich die Mannschaft von Cheftrainer Jan Winking Ende Oktober in die Corona-Zwangspause. „Als Fußballer vermissen wir es alle sehr, endlich mal wieder vor die Murmel zu treten. Wir wären alle gerne auf dem Platz. Das ist sehr frustrierend“, betont der Coach gegenüber RevierSport.
Aktuell sei es schwer, die Spannung hochzuhalten, „weil es auch schwer absehbar ist, wann es wirklich weitergeht.“ Der Anreiz, sich während des Lockdowns fitzuhalten, sei dagegen enorm. „Wir wissen, dass wir bereit sein müssen“, sagt Winking. „Die Tabellenkonstellation ist sehr spannend. Wir wollen so schnell wie möglich wieder auf Touren kommen, wenn es zurück auf den Platz geht.“
Bocholts straffes Trainingsprogramm
Dafür greifen die Trainer am Hünting gerne auch mal etwas tiefer in die Trickkiste – und lassen ihre Spieler zuhause mit Fitness-Influencerin Pamela Reif schwitzen. Per Zoom-Meeting konferiert sich die Mannschaft zusammen. Dann teilen die Coaches ihren Bildschirm und die Spieler absolvieren die Übungen, die Reif in ihren YouTube-Videos vorgibt.
Reif ist aber nur ein Teil der Trainingsinhalte in Bocholt. „Wir versuchen da abwechslungsreich zu sein“, erzählt Winking, der sich mit seinem Team seit vergangenem Montag wieder im Training befindet. Das Programm des Oberliga-Spitzenreiters: Jeder Spieler hat in der Woche drei Läufe zu absolvieren, die dem Trainerteam per Screenshot zu schicken sind. Einmal pro Woche gibt es dann ein Zoom-Meeting, bei dem der Faktor Kraft im Vordergrund steht.
„Müssen den Blick in die Zukunft werfen“
„Die Arbeit als Trainer verlagert sich momentan einfach ein bisschen. Vom normalen Tagesgeschäft gehen wir aktuell mehr in die Analyse. Zudem haben wir mehr Zeit für die Kaderplanung, was nach zehn gespielten Spielen eigentlich verrückt ist. Aber wir müssen den Blick in die Zukunft werfen“, grenzt Winking die aktuellen Herausforderungen in seiner Trainerarbeit ein.
Immerhin: Die nächste Woche um die Weihnachtsfeiertage wird etwas entspannter für die Bocholter Spieler. „Da trainieren wir nur zweimal“, verrät der Coach und ergänzt mit Blick auf eine anstehende Rückkehr auf den Trainingsplatz im Januar: „Man muss einfach die geltenden Vorgaben als Grundlage nehmen und danach planen. Wir bereiten uns zunächst so vor, als würde es Ende Januar wieder los gehen. Was anderes kann man da nicht machen.“