In bestem Englisch gab Möller nach dem späten 1:0 (0:0)-Sieg gegen Alemannia Aachen eines seiner ersten Interviews seit seinem Wechsel nach Deutschland. Der groß gewachsene Däne, der nach seiner Einwechslung lediglich acht Minuten für das allesentscheidende Tor des Tages brauchte, sprach nach Spielschluss von „purem Genuss“ und „jeder Menge Emotionen“.
Dieses positive Gefühl dürfte er nicht nur wegen seines ersten Treffers für seinen neuen Arbeitgeber, den SC Preußen Münster, gehabt haben, sondern vielmehr wegen des zehnten Saisonsieges, auf den die Adlerträger vier lange Spiele warten mussten – auch aufgrund einer desolaten Torausbeute in den vergangenen Wochen. „Die Chancenverwertung ist in unseren Köpfen. Wir müssen unsere Tore einfach erzwingen“, betonte Linksverteidiger Niklas Heidemann nach dem denkbar knappen Erfolg gegen Aachen. „Irgendwann geht halt einer rein“, fügte er nach dem Premieren-Tor des 1,93 m großen Möller an.
Hildmann freut sich für Möller
Vor dem Mittelstürmer, der im Alter von 22 Jahren erstmals seine dänische Heimat hinter sich gelassen hat, zog Heidemann sogleich seinen Hut. „Es ist nicht einfach für ihn. Er ist weit von zu Hause weg und das erste Mal in einem fremden Land“, wusste der Linksfuß die Anlaufschwierigkeiten seines Mitspielers realistisch einzuordnen. Gleichzeitig gab Heidemann an, dass Möllers erster Treffer im Preußen-Dress ein neues Selbstbewusstsein entfachen dürfte: „Das Tor gibt ihm einen Push.“
Die Elf von Trainer Sascha Hildmann dürfte daran jedenfalls ein großes Interesse haben. Denn in den vier Spielen vor dem jüngsten Erfolg gegen Aachen schaffte es der SCP, lediglich einen Treffer zu erzielen – bei der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen. „Es ist toll, dass er das Tor macht“, fasste der Preußen-Trainer das Ende der Möller- und Münster-Durststrecke knapp zusammen.
Möller selbst betonte, dass er von den Stürmerqualitäten seiner Nebenleute trotz der zuletzt mageren Ausbeute nach wie vor überzeugt ist: „Ich mache mir darum keine Sorgen.“ Und weil er nach dem 1:0-Sieg in bester Feierlaune war, zog es der Wahldeutsche sogar in Erwägung, seinen neuen Mitspielern dänisches Bier einzuschenken. Am liebsten schenkt er aber ohnehin Tore ein – im besten Fall schon wieder am kommenden Samstag im direkten Duell gegen Schalke II.