Die Tabelle der Oberliga Niederrhein lässt sich für die Verantwortlichen des 1. FC Bocholt während der gegenwärtigen Saison-Unterbrechung mit großer Freude zur Kenntnis nehmen. Nach zehn Spieltagen hat die Mannschaft um das Trainerteam von Jan Winking eine beinahe punktverlustfreie Bilanz (28 Zähler) vorzuweisen und grüßt folgerichtig von der Spitze des Klassements. Lediglich ein Unentschieden entpuppt sich bisher als Schönheitsfleck auf einer ansonsten makellos weißen Weste.
Trotz einem satten Sechs-Punkte-Polster auf den ersten Verfolger SSVg Velbert lässt sich Coach Winking nicht zu voreiligen und euphorisch aufgeladenen Zielsetzungen in der Öffentlichkeit hinreißen. „Mir ist schon klar, dass zehn Spiele eine gewisse Tendenz vermuten lassen. Nichtsdestotrotz haben wir im Sommer gesagt, dass das Saisonziel nur für interne Kreise bestimmt ist. Das bleibt weiterhin so“, meidet der 25-Jährige ein klares Bekenntnis zu einem möglichen Aufstieg. Die Abschlusstabellen der vergangenen beiden Spielzeiten haben mit Platz fünf und drei indes schon vermuten lassen, dass man in Bocholt gerne beständig ganz oben anklopfen möchte.
Ohne Kritik an seinem Vorgänger zu üben, hat Winking in der Vorbereitung auf die Saison schnell ausfindig gemacht, an welchen Stellschrauben es für größeren Erfolg zu drehen gilt. „In den letzten Jahren war unser Problem, dass die Spiele häufig 50:50 standen. An manchen Tagen ist es dann normal, dass du auch verlierst“, will der Coach seinen Kontrahenten nicht mehr zu sehr das Feld überlassen. „Die Marschroute ist, in jedem Spiel zeitnah eine gewisse Kontrolle zu entwickeln. Unser Kader ist so breit, dass wir unsere Spielertypen auch auf den Gegner abstimmen können“ schildert der Trainer die vorhandene Flexibilität. „Insgesamt steht unser strukturiertes System über allem, aber die Jungs füllen dieses eben auch mit brutaler Qualität“, spricht Winking von einer exzellenten Zusammenstellung seines Aufgebots.
Die Vereinsfunktionäre aus dem Westmünsterland hoffen, dass die Saison nach den vorläufig festgelegten vier Wochen der Unterbrechung irgendwie weitergehen kann. „Die Stimmung bei uns ist gut und wir wollen unbedingt an unsere Leistungen anknüpfen“, erklärt Winking, der bei seiner Mannschaft zudem keine großen Restart-Schwierigkeiten erwartet. „Die Liga hat sich ja auch insgesamt im Vorfeld der Saison für diese Größe ausgesprochen, also haben wir uns dementsprechend aufgestellt. Alle trainieren zuhause jetzt derweil so gut, wie es jedem möglich ist“, sieht der Trainer sein Team für die ausstehenden Aufgaben umfassend gerüstet.
Autor: Philipp Kappenstein