In seiner Kolumne für die Bild am Sonntag hatte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer Spieler kritisiert, "die bei der kleinsten Berührung hinfallen". Ein konkretes Beispiel lieferte Kinhöfer gleich mit: Goncalo Pacienca, Stürmer des FC Schalke 04. "Mann, das ist so eine Kante und er sinkt bei jeder Berührung zu Boden wie mit der Axt gefällt", sagte der Ex-Schiedsrichter über den athletisch gebauten Portugiesen.
Am Montag wurde Schalke-Trainer Manuel Baum auf Kinhöfers Aussagen angesprochen. Der Coach konnte die Kritik offenbar nachvollziehen: "Wir haben mit ihm darüber gesprochen. Es gefällt uns natürlich nicht, dass er in vielen Situationen zu früh runtergeht. Er kann das besser", sagte Baum vor dem DFB-Pokal-Duell mit dem 1. FC Schweinfurt am Dienstag.
Schalke-Stürmer Paciencia gegen Stuttgart zu theatralisch
Der 41-Jährige weiter: "Wenn man als Spieler einmal einen Ruf hat, dann wird man den nicht mehr so einfach los. Darüber müssen sich die Spieler bewusst sein. Das soll nicht unsere Art und Weise sein."
Auch Kinhöfer hatte allzu pathetische Versuche von Profis, ein Foulspiel vorzutäuschen, als "kontraproduktiv" bezeichnet. "Als Schiedsrichter merkst du dir das und bist dann besonders vorsichtig, für solche Spieler auf Strafstoß zu entscheiden." So geschehen beim Schalker 1:1 gegen den VfB Stuttgart am Freitag. Paciencia lag einige Male am Boden, ohne das eine unfaire Aktion seines Gegenspielers vorausgegangen war.
In einer grenzwertigen Situation - in der Anfangsphase wurde Paciencia im gegnerischen Strafraum gehalten - sank der 26-Jährige schreiend zu Boden. "Es schaute theatralisch aus, aber bei genauerer Betrachtung der Bilder wurde er gehalten. Da hätte man auch zu einem anderen Ergebnis kommen können", bewerte Baum. Doch es gab keinen Strafstoß für Paciencia.