Später Mittwochnachmittag: Die Profis des MSV Duisburg bereiten sich gerade auf das Gastspiel bei der SpVgg Unterhaching vor, während es in der Heimat den Sport-GAU gab. Die Stadt Duisburg hatte aufgrund des Inzidenzwertes, Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen, jeglichen Kontaktsport untersagt. Der Spielbetrieb in den Duisburger Amateurklassen wurde bereits - wenn möglich - nach auswärts verlagert. Allerdings ist auch der MSV Duisburg davon betroffen.
Wie Duisburgs Stellvertretender Pressesprecher Niklas Ehrmuth bei der Pressekonferenz am Freitagmittag mitteilte, fand am Freitagmorgen die Sitzung des Duisburger Krisenstabs statt. Ein schriftliches Ergebnis dieser Sitzung habe aber noch nicht vorgelegen und man bereite sich weiterhin seriös auf das Meisterschaftsspiel gegen den KFC Uerdingen am Samstag (14 Uhr) vor. Es werde weiterhin mit einem Geisterspiel geplant. Was sich jedoch dadurch auch zeigt: Auch der MSV Duisburg muss bangen, ob Heimspiele ausgetragen werden können.
MSV hat am Freitagmorgen kontaktlos trainiert
Am Freitagmorgen hatten die Duisburger Profis jedenfalls bereits kontaktlos trainiert, wie Trainer Torsten Lieberknecht verriet. Dies sei jedoch weniger dem Kontaktsportverbot geschuldet, sondern viel mehr wegen der nötigen Regeneration nach dem Mittwochsspiel in Bayern, das der MSV 1:0 gewinnen konnte.
„Wir sind in einer hochsensiblen und auch sehr bescheidenen Zeit, in der alle Alarmglocken in alle Richtungen ausschlagen“, sagte der Fußballlehrer auf das Kontaktverbot angesprochen. „Viele Experten machen sich Gedanken, wie man diese Pandemie in den Griff und einigermaßen gestoppt bekommt. Bei allem, was Experten sprechen in ihrem Gebiet, sollte man zuhören.“ Er wisse, dass der Amateursport daran zu knabbern und zu leiden habe. „Aber es geht darum, dass wir auch nur ein Teil der Gesellschaft in Deutschland sind. Wir müssen uns den Dingen fügen, die vorgegeben werden.“