Zwei Mal bewies der FC Schalke 04 eine großartige Moral in der knappen Niederlage gegen den Erzrivalen aus Dortmund. Kurz nach dem 0:1 erkämpfte sich das Team von Norbert Elgert ein Eigentor. Nach dem 1:3 verkürzten die Knappen postwendend aufs 2:3. Die Moral war da, die ultimative Durchschlagskraft jedoch nicht.
Elgert wirkte nach dem Spiel eher gefasst und traurig als aufgerieben und sauer. Dafür hatte der 63-Jährige aus seiner Sicht auch keinen Grund: „Wenn wir gewonnen hätten, dann hätten wir auch verdient gewonnen.“ Schalke hatte besonders in der ersten Hälfte viel vom Spiel, erarbeitete sich mit Cabrera eine Großchance, die sogar zum Führungstreffer hätte führen können. Gästetrainer Mike Tullberg war für ein Statement nach dem Spiel übrigens nicht erreichbar.
Die mangelhafte Chancenwertung zieht sich aber auf Schalke gefühlt durch alle Mannschaften. So auch im U19-Derby. Schalke konnte zwar zwei Tore erzielen, aber ein Eigentor und ein Tor nach einem Torwartfehler sind keine Aushängeschilder für Schalkes Offensivabteilung.
Elgert schwärmt von Moukokos Chancenverwertung
Das Dortmunder Aushängeschild war wie im ersten Spiel gegen Preußen Münster (5:0) Youssoufa Moukoko. Wieder erzielte der 15-Jährige drei Tore und thront mit bereits sechs Toren in drei Spielen an der Spitze der Torschützenliste. „Welchen Instinkt er hat, dass er jede Chance eiskalt nutzt. Eine absolut außergewöhnliche Chancenverwertung, die er hat.“ Elgert war hörbar angetan von Moukoko, der ab dem 20. November mit seinem 16. Geburtstag für die Bundesliga spielberechtigt sein wird.
Für Schalke war diese Niederlage der erste große Dämpfer in der bisher starken Startphase. Gegen Düsseldorf steht am kommenden Samstag der nächste Härtetest an, denn auch sie gewannen zwei aus den ersten drei Spielen. Die Borussia hat zur gleichen Zeit den Aufsteiger aus Essen zu Gast und kann ihre weiße Weste weiter sauber halten.
Elgert predigt immer gerne seinen Grundsatz, nach einem schlechten Spiel erstmal 24 Stunden zu trauern und dann konzentriert zu analysieren. Nach dem Interview sagte Elgert süffisant zum Abschied: „Jetzt sind es nur noch 23 1/2 Stunden.“ Der Schalke-U19 Trainer blickt also schon wieder nach vorne.
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