Hans-Joachim Watzke war guter Dinge. Nachdem bekannt wurde, dass Ligarivale RB Leipzig für den Bundesliga-Auftakt am 20. September gegen den FSV Mainz 05 mit bis zu 8500 Zuschauern in der Leipziger Arena planen kann, erhoffte sich der Geschäftsführer von Borussia Dortmund eine positive Signalwirkung für andere Bundesländer und Gesundheitsämter. „Das ist ein mutiger, aber gleichzeitig ein sehr besonnener Schritt“, sagte BVB-Chef Watzke im Gespräch mit dieser Redaktion über den überraschenden Vorstoß aus Leipzig.
Weiterhin nur 300 Zuschauer in NRW
Der erhoffte Effekt in Nordrhein-Westfalen bleibt bisher jedoch aus. Denn der Bundesliga-Start in NRW wird wohl vor leeren Zuschauerrängen über die Bühne gehen. Das bestätigte das NRW-Gesundheitsministerium dem "WDR". Die Landesregierung wolle auf einen bundesweit einheitlichen Vorschlag zur Fan-Rückkehr warten. Bis dahin müssen sich die Vereine an die "für alle Sportveranstaltungen geltende Obergrenze von 300 Zuschauern" halten.
Die neue Corona-Schutzverordnung in NRW sieht vor, dass kommunale Behörden keine Veranstaltung mit mehr als 1000 Zuschauern ohne Zustimmung des Landes genehmigen können. Sportveranstaltungen sind, wie vom Gesundheitsministerium angesprochen, nach wie vor nur für bis zu 300 Fans zulässig.
DFL berät sich am Donnerstag
Eine einheitliche Linie gibt es in Deutschland noch nicht. Dem Fußball droht in diesem Punkt ein Flickenteppich. DFL-Boss Christian Seifert brachte seinen Unmut darüber deutlich zum Ausdruck. „Man sollte die Bundesliga fair behandeln und nicht nur mit Blick auf eine mögliche Signalwirkung. Es geht nicht nur um Zeichen, sondern auch um Strategie“, kritisierte der 51-Jährige in einem Interview der „Sport Bild“.
An diesem Donnerstag beraten die 36 Mitglieder der Deutschen Fußball Liga (DFL) ab 11.00 Uhr in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen für die neue Saison in der 1. und 2. Bundesliga, die Mitte September beginnt.