Die Veranstaltung in der ehemaligen Schwarzkaue der Zeche Schlägel & Eisen stand unter der Frage „Quo vadis FC Schalke 04?“. Geladen waren Olaf Thon, S04-U15-Trainer Willi Landgraf, Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann. Moderiert haben den Abend vor 100 Gästen der Sportliche Leiter des SV Vestia Disteln, Martin Schmidt, und Ex-Profi Klaus Berge.
Thon lobt Ibisevic. "Das ist ein Knipser"
Thon äußerte sich neben Fragen rund um die aktuelle Mannschaft des S04 auch über den eventuellen Neuzugang Vedad Ibisevic. „Wenn er tatsächlich kommt: Das ist ein Knipser“, schwärmte Thon vom ehemaligen Herthaner, der in Berlin keinen neuen Vertrag erhalten hat.
„Da hast du vorne einen drin, der garantiert dir schon mal ein paar Tore. Da war ja auch unser Problem“, sagte Thon. Der 36-Jährige hatte in bislang 340 Bundesligaspielen für seine Vereine 127 Tore erzielt. "Ich finde, er hat eine sehr gute Saison hinter sich. Es ist auffällig, dass er auch mit großem Einsatz spielt. Vielleicht brauchen wir einfach so einen Charakterspieler. Nicht nur von der sportlichen Leistung her, sondern auch vom Einsatz. Einen, der richtig Gas gibt."
"Wunderdinge dürfen wir nicht erwarten"
Zur Situation rund um die Königsblauen meinte er: „Wunderdinge dürfen wir nicht erwarten“. Entscheidend sei, dass in der neuen Saison eine Entwicklung erkennbar ist. „Man muss eine Tendenz erkennen können, dass etwas aufgebaut wird.“
Entscheidend werde sein, dass in der Mannschaft Power und Spirit sei. Es sei absehbar, dass diese Entwicklung nicht in einem Jahr abgeschlossen sei. „Nur, was sie in der abgelaufenen Saison gespielt haben mit dem passiven Spiel in einem Heimspiel - ich war gegen Werder Bremen selber da -, als man als Heimteam in einer Halbzeit 25 Prozent Ballbesitz hatte, das geht nicht“, urteilte Thon. „Wir müssen Vertrauen haben in Trainer und Manager, dass sie die Mannschaft in den Griff bekommen."
Viele Fragezeichen bei S04
Thon warb um Geduld: "Im Moment sind da noch viele Unbekannte im Spiel. Spieler, die man eigentlich nicht mehr haben wollte, sind wieder auf Schalke. Man versucht sie zu integrieren. Die letzten beiden Ergebnisse sprachen eine deutliche Sprache dagegen. Aber die Argumentation des Trainer und Manager waren: Es war Vorbereitung, vielleicht so wie bei Magath. Das hoffe ich auch, dass es so ist, dass sie hart ran genommen werden und dass die Ergebnisse dem Training geschuldet sind. Vorbereitungsspiele sind letztlich Makulatur. Entscheidend ist, was in der Mannschaft passiert."
Erwartungen müssen runter geschraubt werden
Allerdings müssten alle Schalker die Erwartungen niedriger schrauben: „Wir müssen erst mal abwarten, welches Ziel Schalke 04 für die neue Saison ausgibt. Aber Platz 1 bis 6 wird es höchstwahrscheinlich nicht sein.“