Petar Sliskovic hatte beim MSV nicht immer einen leichten Stand. Als Stürmer Nummer zwei bewegte sich der Sommerneuzugang der Vorsaison lange Zeit im Schatten von Vincent Vermeij. Doch immer wenn der Niederländer ausfiel, zeigte Sliskovic ordentliche Leistungen. Gerade im Saisonendspurt untertrich der 29-Jährige seine Torjägerqualitäten. Zuletzt sah es allerdings so aus, als würde der Kroate die Meidericher nach nur einem Jahr wieder verlassen.
Dem bulligen Angreifer soll ein Angebot von Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München vorgelegen haben. Der Poker um die Ablöse begann. Nach den Testspielen gegen Borussia Dortmund (1:5) und Feyenoord Rotterdam (1:2) wurde Torsten Lieberknecht auf den Stürmer angesprochen. Der Trainer hatte unter der Woche ein richtungsweisendes Gespräch mit Sliskovic und Sportdirektor Ivo Grlic geführt. „Das war mir sehr wichtig. Die Tür für ihn war immer offen. Er hat sich nach seiner Leisten-OP schnell wieder für die Mannschaft eingesetzt. Das ist der Petar, den wir kennen und schätzen.“
Lieberknecht über Testspieler: "Er hat sich sehr engagiert gezeigt"
Lieberknecht hatte das Gefühl, dass nicht nur sein eigentlicher Spielerberater Volker Haspel seine Finger im Spiel hatte, „sondern dass sich jemand Drittes eingemischt hat und Petar sich da ein bisschen verrannt hat.“ Die Unterstützung vom Rest des Teams sei weiterhin voll da. „Er hat einen Fehler gemacht und gemerkt, dass er seinem Berater und den Verantwortlichen hier vertrauen sollte. Wenn er den Trainingsrückstand aufgeholt hat, ist er der wertvolle Stürmer, den wir wollen“, fügte Lieberknecht hinzu.
Eine weitere Personalie könnte in der kommenden Woche ebenfalls geklärt werden. Testspieler Folarin Ibigoni Williams (19) kam am Samstag auf der Rechtsverteidigerposition zum Einsatz und reiste in der Vorwoche mit ins Trainingslager in Mierlo. „Er hat sich sehr engagiert gezeigt. Wir werden uns in Ruhe hinsetzen. Ich werde dem Jungen helfen, wie es auch immer aussieht“, sagte Lieberknecht.