„Wir haben zwar jetzt, auch aufgrund von Verletzungen, nur noch 16 Feldspieler. Aber alle haben bisher große Leidenschaft gezeigt, sich den Hintern aufgerissen und schon sehr viel gelitten“, sagte Lieberknecht in einer virtuellen Medienrunde am Donnerstag am fünften Tag des Übungscamps in Mierlo im Nachbarland Niederlande.
Nach dem knapp verpassten Aufstieg in die 2. Liga mussten Spieler und Trainer die Enttäuschung erst verdauen, um sich jetzt für die kommenden Drittliga-Saison, die mit einem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock (19. bis 21. September) beginnt, mit verändertem Kader neu aufzustellen. „Die Vorbereitung ist mit einer hohen Intensität, gepaart mit unserer personellen Situation, eine sehr komplexe Angelegenheit, zumal es fast keine Winterpause gibt“, sagte Lieberknecht. „Aber wir schauen jetzt nach vorne und wollen wieder eine Mannschaft präsentieren, die mit Leidenschaft brennt und spielt wie in der vorigen Saison.“ Und nach Möglichkeit wieder in den Aufstiegskampf eingreifen kann.
Respekt vor Dortmunds Transferpolitik
Das erste Pflichtspiel mit dem Westschlager im DFB-Pokal am 14. September gegen den Revierrivalen Borussia Dortmund ist für Lieberknecht „noch ganz weit weg“. Zunächst warten auf sein Team an diesem Samstag beim heimischen Turnier in der Duisburger Arena in Borussia Dortmund (15.30 Uhr) und Feyenoord Rotterdam (18.00 Uhr) zwei namhafte Gegner. „Wir testen sehr hochkarätig. Da geht es für uns darum, die Jungs richtig zu belasten und möglichst ohne weitere Verletzte durchzukommen“, sagte der 47-Jährige.
Besonders beeindruckt zeigt sich der MSV vom Weg, den der BVB eingeschlagen hat. „Wenn man sieht, wie sich der BVB mit den vielen jungen Talenten vom Typ Straßenfußballer aufstellt, um dem FC Bayern künftig vielleicht noch mehr Paroli bieten zu können, ist das schon bemerkenswert. Es ist ganz stark, wie sie ihr Personal auswählen.“
Mit Blick auf den 11:2-Kantersieg der Dortmunder zuletzt im Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten Austria Wien und die eigene Vorbereitungspartie gegen den hochkarätigen Borussia-Talentschuppen meinte Lieberknecht schmunzelnd: „Als wir ihr Ergebnis gegen Wien gesehen haben, waren wir schon etwas erschrocken. Aber mit Blick auf das Pokalspiel werden wir natürlich noch nicht alles aufdecken.“ dpa