Kurz vor der Pause stand es im Vorbereitungsspiel der beiden Oberligisten FC Kray und TuS Ennepetal noch torlos. Doch dann kam der Auftritt von Angelos Pavlidis: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte kam der FCK-Stürmer im Mittelkreis an den Ball, schaute kurz hoch und schoss das Spielgerät aus gut und gerne 60 Metern über den Ennepetaler Torwart hinweg ins Tor. Ein Hammer-Tor, das aber nicht vollkommen aus dem Nichts kam.
Schon einige Minuten zuvor hatte es Pavlidis aus ähnlicher Position versucht, hatte aber noch nicht genau genug gezielt. Kray-Trainer Dennis Brinkmann freute sich über den Instinkt seines Offensivmanns: „Das ist einfach ein richtiger Straßenfußballer, der solche Situationen ahnt“, lobte der 41-Jährige. „Nur an seinem Fitnesszustand muss er noch ein bisschen arbeiten. Wahrscheinlich hat er gedacht, ich schieße lieber, bevor ich die 60 Meter laufen muss.“
Auch mit dem Rest seines Teams war der Trainer sehr zufrieden. Die Mannschaft sei im Vergleich zur Partie gegen die SpVgg Steele vor allem im Defensivbereich viel präsenter, körperlicher und verantwortungsvoller gewesen und habe die Vorgaben hundertprozentig erfüllt. Brinkmann will nun aber nicht in Euphorie verfallen, genau so wie er nach dem Steele-Spiel nicht total down gewesen sei. „Ich bin froh, dass wir ein anderes Gesicht gezeigt haben als letzte Woche, werde aber nichts überbewerten.“
So gut die Arbeit der Defensive war, so überschaubar war – trotz der drei Treffer – das Chancenkonto der Krayer. Bis zum Pavlidis-Tor hatte der FCK noch keinen wirklich ernsthaften Angriff vorgetragen und auch die Treffer zum 2:0 und 3:0 waren nicht herausgespielt, sondern resultierten aus direkt verwandelten Freistößen. Nachdem Ozan Simsek in der 66. Minute den Ball aus 18 Metern im Tor unterbrachte, traf auch Kevin Kehrmann in der 80. Spielminute aus nahezu identischer Position.
Autor: Dominik Oberholz
