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"Es kotzt mich an": Wütende Ingolstädter fühlen sich betrogen

Frust beim FC Ingolstadt, Erleichterung bei Nürnberg.
Frust beim FC Ingolstadt, Erleichterung bei Nürnberg. Foto: firo
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In nur einer Woche wird dem FC Ingolstadt gleich zweimal in der Nachspielzeit der Zweitliga-Aufstieg entrissen. Nach dem Drama in der Relegation fragen sich die Schanzer: Was haben wir verbrochen?

Der Fußball-Gott kann kein Schanzer sein. Das bittere Relegations-Drama gegen den 1. FC Nürnberg raubte beim FC Ingolstadt allen den Glauben an Gerechtigkeit im Profi-Business. „Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben“, haderte Torwart Marco Knaller nach dem grandiosen Comeback beim 3:1 (0:0) im Rückspiel gegen den „Club“. Bis zur praktisch letzten Aktion war der FCI nach einem Jahr zurück in der 2. Liga - dann zerstörte ein Kullertor von Nürnbergs Fabian Schleusener in der 96. Minute doch noch alles.

Nach dem Abpfiff entluden sich die Emotionen auf dem Rasen des Audi-Sportparks in wüsten Beschimpfungen und beinahe sogar in Handgreiflichkeiten. Allen voran Ingolstadts Kapitäns-Hüne Stefan Kutschke, ein Mann mit Nürnberger Vergangenheit, rastete aus. In der Geisterspiel-Atmosphäre des Corona-Spielbetriebs ist vieles zu hören, was sonst im Fan-Lärm auf den Tribünen untergeht. „Es gibt schlechte Verlierer und noch viel schlechtere Gewinner“, schnaubte Ingolstadts Marcel Gaus. Seine Zielscheibe waren die Nürnberger Profikollegen. „Zweimal wird uns der Kuchen, kurz bevor du ihn ausgepackt hast, weggenommen. Es tut einfach weh, es kotzt mich an“, sagte Gaus.

Oral: "Das hatten wir nicht verdient"

Zweimal? Ja! Erst eine Woche zuvor schien der FCI am letzten Drittliga-Spieltag schon aufgestiegen zu sein, bis die Würzburger Kickers einen fragwürdigen Elfmeter in der Nachspielzeit erhielten, diesen verwandelten und direkt hoch durften in die 2. Bundesliga. Diesmal ließ Schiedsrichter Christian Dingert länger nachspielen als angezeigt, ein vermeintliches Foul vor Schleuseners entscheidendem Treffer überprüfte er nicht selbst am Video-Bildschirm. Für Ingolstadts Vorstandschef Peter Jackwerth war das „Arroganz“.

„Brutal“ nannte Trainer Tomas Oral den doppelten Tiefschlag. „Das hatten wir nicht verdient“, sagte er nach dem unbelohnten Kraftakt beim 13. Spiel in sechs Wochen. Der 47-Jährige spürte nur noch „Leere“ in sich. 2019 stieg er mit Ingolstadt in der Relegation dramatisch ab. Jetzt verpasste er nach seiner Rückkehr zu den Oberbayern in März binnen einer Woche zweimal den Aufstieg.

Orals Vertrag läuft bis 2021. Dann soll es ein Happy-End mit den Schanzern geben. Vereinsboss Jackwerth (63) erklärte trotzig: „Wir treten nicht an, um im Mittelfeld zu landen. Das wird nächstes Jahr wieder so sein.“ Vielleicht erhört ihn der Fußball-Gott. dpa

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