Schauspieler und Fußball-Fan Peter Lohmeyer will nach dem Rücktritt von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies wieder Mitglied beim FC Schalke 04 werden. „Logo“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Der 58-Jährige hatte im vergangenen Jahr aus Ärger über die von vielen als rassistisch empfundenen Aussagen von Tönnies seine Mitgliedschaft beim Bundesligisten gekündigt.
Mit einem Schreiben an den Verein hatte er 2019 die Konsequenzen gezogen. „Das war im Grunde nur ein handgeschriebener Brief und fertig“, sagte er nun im aktuellen „Playboy“-Interview. „Diese Mitgliedschaft, diese 50 Euro Beitrag, sind ja nur symbolisch, ein Blauer bleibe ich sowieso immer“, so Lohmeyer weiter.
Es sei damals „die falsche Entscheidung von Herrn Tönnies“ gewesen, nicht zurückzutreten, hatte Lohmeyer („Das Wunder von Bern“) mehrfach betont. „Er hätte dem Verein damit einen Gefallen getan und viel erspart. Es geht auch nicht darum, ihm vorzuwerfen, er sei ein Rassist. Es war ein rassistischer Moment. Und solche Momente darf es nicht geben“, sagte Lohmeyer damals über Tönnies, der im Zuge der massenhaften Coronavirus-Infektionen in seinem Fleisch-Unternehmen in der vergangenen Woche seine Ämter beim Revierclub niedergelegt hatte. Im „Spiegel“ sprach Lohmeyer von einer „Befreiung für den Verein“.
Ihn habe vor allem geärgert, dass „Tönnies Monate später, nachdem er sich aufgrund des Mediendrucks offiziell entschuldigt hatte, in einem Interview schlichtweg von einem Missverständnis gesprochen hat. Im Prinzip nimmt er damit die Entschuldigung wieder zuru?ck.“
Darüber hinaus kann Lohmeyer mit Spielen ohne Fans wie während der Pandemie nichts anfangen. Die Corona-Krise habe ihn „etwas vom Fußball entwöhnt“, sagte er. „Ich habe zwischendurch natu?rlich mal reingeguckt. Aber das war alles so weit weg, der emotionale Moment – das, was Fußball ausmacht – fällt völlig unter den Tisch.“ Er habe sogar den Ton ausgeschaltet, „sonst hätte ich das nicht ertragen“. Die Vereine sollten mehr Ru?cksicht auf ihre Fans nehmen. „Wenn wir nicht mehr kommen, gibt es auch keine Stimmung mehr.“ dpa