Mit Blick auf Verbindlichkeiten von knapp 200 Millionen Euro wird beim FC Schalke 04 seit Monaten über eine mögliche Ausgliederung diskutiert. Im Gespräch mit der WAZ betonte auch der kürzlich zurückgetretene Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies noch einmal: „Schalke 04 kommt für eine positive Zukunft an einer Ausgliederung nicht vorbei.“
Schon in den vergangenen Monaten warb Tönnies kräftig für eine solche Umstrukturierung im Klub, der nach wie vor ein eingetragener Verein (e.V) ist und somit von den 150.000 Mitgliedern geführt wird.
Schalke: Genossenschaft soll am besten zum Schalker Image passen
Der Großteil der Bundesligisten hat inzwischen eine andere Rechtsform gewählt. Der FC Bayern München wählte die AG, der FC Augsburg die GmbH & Co. KGaA, Borussia Mönchengladbach die GmbH. Auf Schalke hingegen tendiert man zur Rechtsform der Genossenschaft, wie das Handelsblatt berichtet.
Dabei handelt es sich um eine besondere Mischform aus Aktiengesellschaft und Verein. Wie das Handelsblatt schreibt, könnte bei dieser Rechtsform „die sportkulturellen Interessen der Mitglieder, also der Fans“ gefördert werden. Das Schalker Image des „Kumpel – und Malocherklubs“ passe zudem am besten zu der Genossenschaftsidee, heißt es.
Schalke: Ausgliederung kein kurzfristiges Projekt
Schalkes Alexander Jobst (Vorstand Marketing und Kommunikation) äußerte sich am Mittwoch ebenfalls zu einer möglichen Ausgliederung. „Die Corona-Krise kann nicht das Sprungbrett zur Veränderung unserer Rechtsform sein“, sagte er. „Trotzdem haben wir die Aufgabe, den Verein zu stabilisieren. Natürlich ist es unsere Aufgabe, die Wettbewerbsfähigkeit des FC Schalke 04 sicherzustellen. Wenn wir der Auffassung sind, dass wir die Ausgliederung als sinnvoll erachten, werden wir das mit Transparenz kundtun.“
Kurzfristig wird es aber wohl nicht zu einer Ausgliederung kommen. „Das ist kein Thema von heute, morgen oder des nächsten Monats“, betont Jobst. Für den Klub gehe es aktuell erst einmal darum, in „ruhige Fahrwasser“ zu kommen.