Er wünscht sich, dass es bald wieder aufwärts geht, vor allem für die Fans. „Sie sind einfach top, sie verdienen Erfolge“, sagt er und erklärt: „Ich sehe zwar nicht alle Spiele – aber wenn wir zu den Uhrzeiten nicht auf dem Platz stehen, schaue ich sie mir an. Mir tut das extrem leid, vor allem für die Fans. Das war auch das Schlimmste für mich: die Fans enttäuscht zu haben.“
Geisterspiele wie aktuell in der Bundesliga hätte er sich aber selbst nach einem 0:4 gegen Fortuna Düsseldorf nicht gewünscht. „Die Fans gehören dazu, auch in schlechten Zeiten. Schalke ist etwas Besonderes. Und natürlich sind die Fans auch mal unzufrieden. Aber das gehört dazu und ist ihr gutes Recht. Man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken, sich feiern lassen, wenn man 2:0 im Derby gewinnt und wenn es schlecht läuft, dann Geisterspiele wünschen.“
Auch den Spielern habe er diese Einstellung immer vermittelt, er habe ihnen gesagt: „Wegrennen und verstecken ist nicht.“ So schätze er auch die Schalke-Fans ein: „Wenn man schlecht spielt und die Ergebnisse nicht erzielt wie wir vor einem Jahr, dann muss man immer ehrlich sein und Fehler zugeben. Auch Trainer und die Spieler. Das ist das Mindeste, was diese Fans verdient haben.“ Heimspiele mit Publikum auf Schalke sind für ihn eine Wucht: „Wenn das Zusammenspiel mit der Mannschaft auf dem Rasen klappt, dann spielt keiner gern auf Schalke.“
Ein Urteil über die Arbeit von seinem Nachfolger David Wagner mag sich Tedesco im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe indes nicht erlauben: „Das kann ich jetzt nicht einsehen“, sagt er. „Außerdem finde es immer seltsam, wenn sich ehemalige Trainer gerade in Krisenzeiten zu Wort melden und erklären, was man alles besser machen könnte. Ich bin mir sicher, dass Schalke auch ganz gut ohne schlaue Ratschläge von mir zurechtkommt.“
Tedesco, der laut einer Bild-Meldung nach der Vertragsauflösung auf über fünf Millionen Euro verzichtet haben soll, ist mit seinem Aus auf Schalke im Reinen. „Ich habe immer wieder gesagt, dass Schalke mir wichtig ist, dass es nicht irgendein Verein für mich und in meinem Leben ist. Ich wollte da unbedingt hin und als ich dort war, unbedingt dort bleiben“, sagt er. „Ich kann nicht zwei Jahre lang erzählen, dass Schalke für mich ein besonderer Klub ist und dann um jeden Euro feilschen. Das hätte ich unanständig gefunden.“