Noch ist der MSV Duisburg Tabellenführer in der 3. Liga. Nach nur zwei Siegen in den letzten elf Spielen ist der Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze allerdings auf einen Zähler geschrumpft.
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht geht es vor dem Spiel gegen den Chemnitzer FC, Samstag 14 Uhr, vor allem darum, sich an die eigenen Stärken zu erinnern, wie er auf der virtuellen Pressekonferenz erklärte: „Wir sind mit einer bestimmten Art dort hingekommen, wo wir übrigens noch sind, das darf man nicht vergessen. Jetzt haben wir diese Phase, die ich meiner Mannschaft auch zugestehen möchte, weil es auch Spieler sind, die das erste Mal in einer Konstellation sind, wo es um die Wurst geht“
Hoffnung, dass seine Mannschaft auf dem richtigen Weg ist, gab dem 46-Jährigen das enttäuschende 1:1 gegen Jena: „Wir haben bis zur 30. Minute gezeigt, was wir eigentlich wollen. Das habe ich der Mannschaft nochmal bestätigend mitgegeben, gerade wenn erfahrene Spieler weg brechen, muss unsere Spielidee der Grundstock sein. Diese müssen wir versuchen, über eine längere Distanz zeigen.“
Lieberknecht geht es darum, diszipliniert nach den eigenen Stärken zu spielen. „Das ist das Positionsspiel mit dem Ball, weil das auch gleichzeitig unsere Defensivstruktur ist“, erklärte der Trainer und betonte: „Das müssen wir weiter diszipliniert durchziehen. Wenn wir im Übereifer dem Aktionismus verfallen und diese Disziplin ablegen, werden wir wieder schwach.“
MSV-Trainer Lieberknecht nimmt Stoppelkamp in die Pflicht
Neben der personellen Situation sieht Lieberknecht daher seine größte Aufgabe darin, diese Herangehensweise seiner Mannschaft einzuimpfen. „Dann kommt jeder einzelne Spieler in sein Spiel rein. Dann profitiert ein Stoppelkamp von zehn anderen und zehn andere profitieren von ihm. Sie können das, ihnen blutet das Ohr, weil ich ihnen das vorpredige, permanent.“
Sollte Vermeij, der in den letzten fünf Spielen vier Mal traf, am Samstag tatsächlich ausfallen, wird Moritz Stoppelkamp besonders gefordert sein. Der Kapitän ist mit 13 Toren der Toptorjäger des MSV Duisburg, hat allerdings seit sieben Spielen nicht mehr getroffen.
„Er kommt seinem Tor wieder näher. Aber auch er ist ein Paradebeispiel dafür, dass wir abhängig von einem Moritz Stoppelkamp sind, aber auch er abhängig ist von den zehn anderen, die zusammen agieren“, sagte Lieberknecht und ergänzte: „Das wird ihm helfen. Auch er hat Szenen gezeigt bekommen, die ihn stark mache, wo er wieder in sein Spiel rein kommen wird.“
Sorgen, dass die Torflaute länger anhält, hat Lieberknecht nicht. Nichtsdestotrotz nimmt er den 33-Jährigen in die Pflicht: „Er hat die Erfahrung, er hat aber auch die Bürde, sich als Kapitän zu zeigen, und sich mit der Mannschaft wieder raus zu ziehen aus solchen Momenten, die wir jetzt spürbar haben. Es läuft nicht rund, aber es läuft auch so, dass wir als Tabellenerster viel zu meckern haben.“