Fußballlehrer Terranova (43), dessen Vertrag bis Sommer 2021 läuft, wird ab dem 1. Juli 2020 Sportchef des Nachwuchsleistungszentrums des SC Rot-Weiß Oberhausen.
Vom Cheftrainer zum Sportchef der Junioren: ein Rückschritt? Keinesfalls, wie Patrick Bauder (30), RWO-Manager, im RevierSport-Gespräch betont.
Patrick Bauder, Mike Terranova leistet seit rund vier Jahren hervorragende Arbeit als RWO-Cheftrainer. Warum erfolgt nun der Schritt zurück in den Nachwuchs? Mike und ich kennen uns schon viele Jahre und arbeiten seit dieser Saison auch als Trainer und Sportchef zusammen. Wir telefonieren täglich fünf-, sechs- oder siebenmal miteinander. Ich habe schon vor Monaten so ein bisschen heraushören können, dass er sich solch eine Geschichte vorstellen könnte. "Terra" ist dann Ende des Jahres 2019 auf mich zugekommen und hat mir seine Gedankengänge mitgeteilt.
Können Sie seine Entscheidung nachvollziehen. Der erste Reflex ist eher so, dass das ein Rückschritt ist... Das sehe ich komplett anders. Man muss wissen, dass Mike Terranova und Rot-Weiß Oberhausen keine gewöhnliche Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung ist. RWO ist für "Terra" mehr als ein Job. Hier übt er seine Leidenschaft aus, hier hinterlässt er sein Herzblut. Er denkt rund um die Uhr, wie er RWO voranbringen kann. Im Nachwuchs kann er viele seiner Ideen verwirklichen, wofür er als Cheftrainer gar keine Zeit hat. Im Leistungszentrum hat er noch einmal eine ganze andere Sicht auf die Dinge. Er arbeitet ungemein gerne mit jungen, talentierten Spielern zusammen. Das erfüllt ihn, hier kann er sich ausleben und die Jungs weiterentwickeln.
Glauben Sie, dass er so ganz die Finger von der Ersten Mannschaft loslassen kann? (lacht) Das wird er müssen. Das ist doch klar: "Terra" ist ab dem 1. Juli für den Nachwuchs verantwortlich, sein Nachfolger und ich für die Belange unseres Profiteams. Das ist ganz eindeutig geregelt. "Terra" wird auch nichts mit der Suche nach einem Nachfolger zu tun haben. Das fällt dann in mein Aufgabengebiet.
Wer wird denn Mike Terranovas Nachfolger? Das wissen wir auch noch nicht. Aber ich kann verraten, dass ich gut zwei Minuten nachdem die Meldung öffentlich war, schon einen Anruf eines Beraters erhalten habe, der mir einen Kandidaten sehr schmackhaft machen wollte (lacht). Bis jetzt habe ich schon etliche Bewerbungen via Whatsapp, Telefon oder Mail erhalten. Man sieht einmal mehr, dass Rot-Weiß Oberhausen eine sehr attraktive Adresse ist.
Dabei haben Sie auch ein interessantes Trainer-Duo im Verein: Dimitrios Pappas und Benjamin Weigelt hätten durchaus eine Chance verdient, oder? Beide leisten eine super Arbeit in der U19 unseres Klubs. Vor allem diese Saison ist nahezu überragend. Wir wissen schon, was wir an "Dimi" und "Benni" haben. Auch sie spielen in unseren Gedanken eine Rolle. Das kann ich verraten und will es nicht ausschließen. Aber wir nehmen uns jetzt Zeit, um die richtige Lösung zu finden. Durch das Coronavirus haben wir noch ein wenig mehr Zeit bekommen. Leider.