Großes Aufatmen in der Kurpfalz! Der SV Waldhof Mannheim hat das Kellerduell gegen Arminia Bielefeld mit 1:0 - Samuel Abifade (32.) erzielte das Tor des Abends - gewonnen und sich im Abstiegskampf so richtig zurückgemeldet.
Mannheim und Halle, das aktuell nur aufgrund der mehr erzielten Treffer vor Waldhof liegt, stehen bei 31 Punkten, die Arminia hat 33 Zähler auf dem Konto und ist mehr denn je in der Abstiegsverlosung. Der Super-Gau innerhalb von drei Jahren von der 1. Bundesliga in die Regionalliga West abzustürzen, ist alles andere als unrealistisch.
Dabei machten die Ostwestfalen vor 14.212 Fans in Mannheim ein richtig gutes Spiel. Doch sie trafen - auch zwei Lattenschüsse waren dabei - einfach das Tor nicht. "Das Spiel war brutal. Wir stehen hier als Verlierer auf dem Platz und wissen nicht so ganz wieso. Denn eigentlich waren wir die bessere Mannschaft", sagte Bielefelds Christopher Lannert gegenüber "Magenta Sport".
Dieser hatte sich nicht nur über die Niederlage sondern auch über einen Schlag von Terrence Boyd im Laufduell ärgert – anschließend fiel das 1:0 für Mannheim. Lannert: "Der Schiedsrichter hat sich gerade bei mir entschuldigt. Es tut ihm leid, es war eine Fehlentscheidung. Ich spüre einen Schlag am Kehlkopf, ich habe 500 Hustenanfälle bekommen. Ich bleibe auch nicht umsonst liegen. Ein Schlag am Kehlkopf ist nicht ganz so toll – auch nicht von Terence Boyd."
DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Großer, Schneider, Lannert – Wörl (68. Boujellab), Schreck (90. Gohlke), Corboz – Mizuta (68. Yildirim), Klos, Biankadi (82. Shipnoski)
Tor: 1:0 Abifade (32.)
Gelbe Karten: Karbstein, Hawkins, Hanin, Carls, Bahn - Boujellab, Yildirim, Gohlke
Zuschauer: 14.212
Bielefeld-Coach Michel Kniat war nach der Partie genauso niedergeschlagen wie seine Spieler. Er sagte: "Wir haben sieben oder acht hochkarätige Chancen. Ich weiß nicht, wie man das Spiel verlieren konnte. Das ist eine Scheißsituation gerade - aber Rumheulen bringt nix. Was den Kopf angeht, sind wir immer auf Höhe, das sieht man in jeder einzelnen Situation. Das ist gerade ein Spiegelbild der Saison. Das heißt: wir spielen ziemlich oft gut und dann fehlen irgendwie immer zwei bis drei Zentmeter oder du kriegst eine falsche Entscheidung.“
Mannheims Trainer Marco Antwerpen sah einen glücklichen Sieg und wirkte ziemlich erledigt als "Feuerwehrmann im Abstiegskampf". Sein Konter: "Ich bin erstmal gar kein Feuerwehrmann. Sondern: Ich kenne mich ein bisschen im Fußball aus. Wir kriegen mittlerweile sehr sehr, gute Leistungen von der Mannschaft. Heute war es eher kämpferisch. Wenn wir es dann geschafft haben, fahre ich dann in den Urlaub – und zwar ziemlich lange."