Erwin Koen, einst Publikumsliebling bei Rot-Weiss Essen, ist in den Niederlanden Trainer und hat jüngst seinen Vertrag beim Sechstligisten VV Trekvogels aus Nijmegen verlängert. Der Klub steht auf Platz sieben in einer 14er-Gruppe.
"Ich freue mich sehr für, dass der Vorstand mir weiter vertraut. Ich bin jetzt viereinhalb Jahre hier und habe einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben. Der Verein ist infrastrukturell super aufgestellt und ein Ausbildungsklub. Das passt perfekt zu mir", erzählt der 45-Jährige gegenüber RevierSport.
Auch, wenn die Trekvogels von der Infrastruktur her gut aufgestellt sind, ist der Verein alles andere als ein potenter Amateurklub. "Bei uns verdient kein Spieler nur einen Cent. Wir machen das alles ohne Geld, dafür aber mit dem Drumherum. Heißt: Die Jungs bekommen hier alles an Ausrüstung und auch Pflege zur Verfügung gestellt. Und haben natürlich auch einen ordentlichen Trainer (lacht)." Er ergänzt: "Im Ernst: Mir macht es Spaß junge Talente auszubilden und auf das nächste Level zu bringen."
Spaß, das ist ein gutes Stichwort: Denn diesen macht ihm in dieser Saison auch Rot-Weiss Essen.
"Erwiiiiin", wie ihn die RWE-Fans liebevoll nannten, ist dem RWE-Virus immer noch erlegen. Auch seine Söhne Mick (14) und Lenn (12) sind große Rot-Weiss-Fans und kommen immer mal wieder gerne aus der 90 Kilometer entfernten niederländischen Heimat nach Bergeborbeck an die Hafenstraße.
"Ja, und die Fahrten nach Essen sind in dieser Saison toll. Auf den Rückfahrten unterhalten wir uns meistens über Siege. Auch, wenn die letzten beiden Spiele daneben gegangen sind, ist alles im grünen Bereich. Ich lege mich jetzt schon fest, dass RWE nicht absteigen wird. Was könnte das neue Ziel sein? Natürlich der Relegationsplatz. Man sieht doch wie verrückt und eng diese Liga. Verl ist aktuell Dritter - bei allem Respekt: RWE hat doch keine schlechtere Mannschaft als der SC Verl. Ich würde Rot-Weiss so gerne wieder in der 2. Bundesliga sehen", erzählt Koen, der zwischen 2000 und 2005 145 Pflichtspiele (36 Tore, acht Vorlagen) für Rot-Weiss Essen absolvierte.