Es sollte alles besser werden im Stadion an der Hafenstraße. In der Sommerpause hatte Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen den Stadion-Rasen mit viel Aufwand ausgetauscht und dabei auf eine andere Strategie gesetzt. Statt Rollrasen zu verlegen, wurde der Rasen gesäht. Das Resultat ist bisher ein einziges Desaster.
Schon im Pokalspiel gegen den Hamburger SV monierten die RWE-Spieler Felix Bastians und Jakob Golz, dass das neue Geläuf nur schwer bespielbar sei. Der Rasen ist an vielen Stellen offenbar nicht richtig zusammengewachsen. Das wurde auch im ersten Liga-Heimspiel am Sonntagabend gegen Erzgebirge Aue deutlich. An vielen Stellen lösten sich größere Stücke des Rasens, das Geläuf ist nach wie vor in einem grauenhaften Zustand.
Aue Linksverteidiger Linus Rosenlöcher musste das auf eine sehr schmerzhafte Art und Weise erfahren. In der 37. Minute blieb er im Rasen hängen und musste anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt. Rosenlöcher hielt sich das Knie. Von den Tribünen gab es Applaus, eine faire Geste der Essener Anhänger.
Kritik an Rot-Weiss Essen: "Der Rasen ist katastrophal"
Christian Straßburger, der die Partie bei Magenta Sport kommentiert, fand deutliche Worte für den Zustand des Essener Rasens. "Um Gottes Willen, da ist gar nichts angewachsen. Der Rasen ist katastrophal." Zuvor hatte er bereits über das neue Geläuf gespottet: "Da muss mal jemand ran, der sich damit auskennt." Ein vernichtendes Urteil für den Greenkeeper des Vereins.
Rot-Weiss Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig bezog in der Halbzeit des Spiels bei Magenta Sport Stellung zu den Problemen. "Ich bin kein Gärtner. Darüber müssen wir aber nochmal reden, das werden wir uns genauer anschauen. Dieses Thema haben wir in dieser Woche auf jeden Fall auf der Agenda."
Was auch sein muss, denn es kam noch dicker: In der 63. Minute erwischte es auch einen Spieler der Gastgeber. RWE-Kapitän Felix Bastians spürte ein Ziehen im Adduktoren-Bereich, wie RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach dem Spiel bestätigte. Eine Folge des Rasens? Bei Bastians Abgang konnte man deutlich das Wort „Scheißplatz“ von seinen Lippen lesen