Mangelnde Konzentration in der Defensive, fehlende Präzision und Effizienz in der Offensive. Vereinfacht könnte man so die 1:2-Auftaktniederlage von Rot-Weiss Essen beim Halleschen FC zusammenfassen.
Bei einer Vielzahl der RWE-Abschlüsse, erst recht in der druckvollen Schlussphase, fehlten nur Zentimeter bzw. Nuancen. So auch in der 79. Minute beim Stand von 2:1 für den HFC.
Cedric Harenbrock steckte am Sechzehnerrand auf Moussa Doumbouya durch. Der RWE-Stürmer zog in die Box und wurde bei der Ballannahme von Niklas Kreuzer durch einen Schulterstoß in den Rücken zu Fall gebracht.
Patrick Kessels Pfeife blieb stumm - eine strittige und folgenschwere Szene. Aber eine Entscheidung, zu der der Schiedsrichter beim Betrachten der Zeitlupen nach dem Spiel stand.
"Es gibt einen leichten Kontakt. Aber wenn man hier Impuls und Wirkung sieht, ist es relativ wenig", sagte er bei Magenta Sport und führte aus: "Wenn ich mir die Bilder so ansehe bin ich, gerade vor dem Hintergrund von der gesamten Linie des Spiels froh, dass wir hier nicht auf Elfmeter entschieden haben. Ich glaube auch, dass die großschienige Linie dem Spiel gut getan hat. Wenn wir hier die Linien enger nehmen, schafft das nur Unzufriedenheiten auf beiden Seiten."
Lob für RWE-Stürmer Doumbouya
Doumbouya riss auf dem Rasen liegend zwar die Arme hoch, beließ es aber dabei. Zur Freude des Schiedsrichters.
"Das war eine faire Reaktion. Es ist eine Unart geworden, dass Spieler fordern, wenn es sehr wenig war. Daher Lob an den Spieler", betonte Kessel.
Debüt für vierten Offiziellen in der 3. Liga
Anders als die Essener war der Schiedsrichter mit dem Auftakt der 3. Liga zufrieden. "Auch wir sind Fußballfans, Fußball-Enthusiasten", sagte der Schiedsrichter, unter dem es am Freitag ein Novum gab.
Erstmals in der Geschichte der 3. Liga stand ein vierter Offizieller an der Seitenlinie: Henry Müller.
Kessel war mit seiner Leistung zufrieden. "Es ist eine Rolle, zwischen den Trainern und Bänken zu kommunizieren, ein Ansprechpartner zu sein. Das hat er so erfüllt, wie die Vorgabe ist. Alle waren damit zufrieden."