10.000 Zuschauer waren angekündigt, nur 9087 sahen den Punktgewinn des MSV Duisburg gegen die SV Elversberg (2:2). Beinahe wäre der Negativrekord in der laufenden Spielzeit erreicht worden. Nur gegen Viktoria Köln (9077) und den Halleschen FC (9086) waren noch weniger Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena vor Ort. Die Terminierung auf einen Dienstagabend und der überschaubare Gästeanhang haben sicher ihren Teil dazu beigetragen.
Einige Dauerkarteninhaber werden sich den Weg ins Stadion gegen den Spitzenreiter aber wohl gespart und nach den 90 Minuten ziemlich sicher auch geärgert haben. Denn der Tabellenzwölfte überzeugte innerhalb von drei Tagen mit der nächsten kämpferisch starken Leistung gegen einen Aufstiegsfavoriten. Zwar geriet die Elf von Torsten Ziegner bei der Entstehung der beiden Gegentore ordentlich ins Schwimmen. Die Umstellung des Trainers zur zweiten Halbzeit allerdings fruchtete.
Ziegner nahm die am Dienstagabend schwachen Caspar Jander und Rolf Feltscher aus dem Spiel und ging mit der Einwechslung von Kolja Pusch und Benjamin Girth ins Risiko. Marvin Ajani rückte nach hinten rechts und übernahm den offensiven Part in der Viererkette, während Niklas Kölle die gesamten 90 Minuten die linke Außenbahn vor seinem Konkurrenten um die Linksverteidigerposition, Baran Mogultay, beackerte.
Girth erzielte in typischer Mittelstürmermanier nach einer knappen Stunde seinen vierten Treffer für den MSV, Kölle war mit seinem Tor zum 1:1 zum zweiten Mal in dieser Saison für die Zebras erfolgreich. „Als Stürmer ist man immer davon abhängig, was ringsherum um einen passiert. Die Jungs wissen, dass ich immer in der Mitte lauere. Das hat diesmal gut geklappt“, lobte Girth die perfekte Vorlage Ajanis.
Wenn man sich den Verlauf der letzten Spiele anschaut, hat man gesehen, dass wir zusammen kämpfen und auch wieder Tore schießen können.
Niklas Kölle
Für Kölle dagegen war das Aufrücken auf die linke Außenbahn keine große Umstellung. Der gelernte Linksverteidiger spielte schon in der Jugend oft genug weiter vorne. „Ich interpretiere mein Spiel offensiv. Das war für mich nicht ungewohnt. Wenn man sich den Verlauf der letzten Spiele anschaut, hat man gesehen, dass wir zusammen kämpfen und auch wieder Tore schießen können“, sagte der Sommerneuzugang aus Hoffenheim.
Gegen zwei heiße Aufstiegskandidaten hat der MSV Duisburg also bestanden. Nun gilt es für die Zebras nach acht sieglosen Spielen wieder einen Dreier einzufahren und in Bayreuth am Samstag den wohl größten Schritt Richtung Klassenerhalt in der 3. Liga zu gehen.