Erstes Spiel und sofort ein RWE-Sieg: So hatte sich Andreas Wiegel seinen Einstand erhofft. Beim 2:1-Sieg gegen den FC Erzgebirge Aue haben die Fans von Rot-Weiss Essen sofort gesehen, warum Sportchef Jörn Nowak Wiegel mit einem Arbeitsvertrag an der Hafenstraße ausstattete.
Der 31-jährige Rechtsverteidiger performte auf Anhieb. Auch Trainer Christoph Dabrowski ist froh über diese Verstärkung. Der RWE-Coach sagt über Wiegel: "Bei Andi Wiegel sieht man, dass er höherklassig unterwegs war. 1. Liga Belgien, 2. Bundesliga, 3. Liga: Diese Erfahrungen merkt man sofort an seiner Ausstrahlung, seiner Präsenz. Er bringt Drahtigkeit, Robustheit und viel Energie mit. Das brauchen wir."
Ich musste dann überhaupt nicht lange überlegen. RWE ist ein geiler Klub und ich wollte unbedingt wieder für einen Ruhrpott-Verein spielen. Hier fühle ich mich einfach, auch als Ostwestfale, wie zuhause.
Andreas Wiegel
Interessant dabei: Rot-Weiss Essen hat sich nach RevierSport-Informationen schon vor der Saison mit Wiegel, der in der Relegation mit dem BFC Dynamo gegen den VfB Oldenburg scheiterte, beschäftigt. Doch Meiko Sponsel erhielt als U23-Spieler den Vorzug.
Und so schreibt der Fußball seine Geschichten: Wenige Wochen später zog sich Meiko Sponsel einen Meniskusriss zu und Nowak wählte wieder Wiegels bzw. die Nummer seines Beraters. "Ich musste dann überhaupt nicht lange überlegen. RWE ist ein geiler Klub und ich wollte unbedingt wieder für einen Ruhrpott-Verein spielen. Hier fühle ich mich einfach, auch als Ostwestfale, wie zuhause", erklärt Wiegel.
Nach RevierSport-Informationen lehnte er zugunsten von RWE sogar eine Ostwestfalen-Offerte ab, nämlich die des SC Verl, wenige Kilometer von seinem Heimatort Paderborn entfernt.
Als Profi stand er bei folgenden Klubs unter Vertrag: FC Schalke 04, Rot-Weiß Erfurt, MSV Duisburg, Erzgebirge Aue, SK Beveren, BFC Dynamo, Rot-Weiss Essen.
Seine Liebe zum Ruhrgebiet stammt noch aus der Zeit von 2006 bis 2012 sowie von 2015 bis 2019, als er im Nachwuchs des FC Schalke 04 und später bei den Profis des MSV Duisburg aktiv war. "Mit RWE habe ich noch einen tollen, weiteren Ruhrpott-Klub erwischt", freut er sich.
Wiegel, der 55 Zweitligaspiele und 88 Drittliga-Begegnungen absolvierte, weiß genau, wie die 3. Liga funktioniert. Er hält den RWE-Kader für stark genug, um erfolgreich zu sein. "Es gibt bestimmte Tugenden, die du jeden Spieltag bringen musst. Elf Mann, die nur herumrennen, das reicht auch nicht aus. Man muss auch guten Fußball spielen. Ich bin davon überzeugt, dass wir beides im Kader haben: Kämpfer und gute Fußballer", betont Wiegel.
Nun geht es an die Bremer Brücke nach Osnabrück. Wiegel weiß genau, was die Essener dort erwartet. Viermal - ein Sieg, zwei Remis, eine Niederlage - spielte er in seiner Karriere schon gegen den VfL. "Es wird heiß an der Bremer Brücke. Aber wir werden uns dagegenstemmen. Zudem werden uns auch über 1000 Essener unterstützen. Ich freue mich auf das Spiel. Nach dem ersten Heimsieg peilen wir auch den ersten Auswärtsdreier an."