Der ursprüngliche Plan war eigentlich, dass Rot-Weiss Essen, wie auch schon in den vergangenen drei Regionalliga-Jahren unter Christian Titz und Christian Neidhart, auch in der 3. Liga offensiv spielt, den Gegner früh attackiert und sich viele Chancen erarbeitet. Das hatte Neu-Trainer Christoph Dabrowski in der Vorbereitung stets betont.
Doch nach nur wenigen Drittliga-Partien musste Dabrowski seine ursprünglichen Pläne vorerst ad acta legen. Defensiv stabil, statt offensiv attraktiv: Das ist die neue RWE-Devise. Vor dem Spiel gegen Ingolstadt erklärte Dabrowski, warum er Umdenken musste: "Als Trainer musst du immer die Ist-Situation bewerten. Es gibt auch Situationen, in denen du Schritte zurückgehen muss, um mit der Mannschaft die Basiselemente zu erarbeiten, um der Mannschaft die Sicherheit zurückzugeben. Das tun wir aktuell."
Die Liga zeigt, dass man sich nicht zuerst aus Ballbesitzfußball definiert. Wir wollen aus einer defensiven Grundordnung viel Körperlichkeit und Aggressivität reinbringen. Es geht darum, dass das Risiko so gering wie möglich gehalten wird, die Fehlerquote so gering wie möglich ist
Christoph Dabrowski
Deshalb ist auch die Ausrichtung gegen den FC Ingolstadt, der mit zehn Punkten und 6:0 Toren aus den ersten vier Spielen nach Essen reist, klar vorgegeben.
"Die Liga zeigt, dass man sich nicht zuerst aus Ballbesitzfußball definiert. Wir wollen aus einer defensiven Grundordnung viel Körperlichkeit und Aggressivität reinbringen. Es geht darum, dass das Risiko so gering wie möglich gehalten wird, die Fehlerquote so gering wie möglich ist", betont der 44-jährige Fußballlehrer.
Die Rollenverteilung für Samstag ist klar: Ingolstadt ist als Zweitliga-Absteiger, der sich in Liga drei sofort in Topform zeigt, klarer Favorit gegen Essen, das mit nur einem Punkt und 4:12 Treffern aus den ersten vier Begegnungen gestartet ist.
Dabrowski: "Sie spielen mit einer großen Geradlinigkeit, Wucht und Intensität. Es wartet eine große Herausforderung auf uns, der wir uns stellen und auf die wir uns freuen. Unsere Marschroute ist die gleiche wie zuletzt: Wir wollen uns in der Defensive stabilisieren, mit viel Körperlichkeit agieren, hellwach im Nachverteidigen sein, Flanken unterbinden und in der Box präsent sein."