Julian Hettwer ist einer der jüngsten Spieler der 3. Liga, war bei seinem ersten Einsatz für den MSV Duisburg der drittjüngste Debütant der Liga-Geschichte, knapp hinter David Alaba. Das Talent haben die Verantwortlichen früh erkannt, zuletzt wurde er mit einem Profivertrag ausgestattet. Mit 16 Jahren durfte der gebürtige Bochumer schon mit ins Trainingslager.
„Damals war es eine Überraschung für mich, dass ich mitdurfte“, erinnert er sich zurück. „Ich habe es so genommen, dass ich erste Eindrücke sammele und mir dann anschaue, wie es dort läuft und wie dort gespielt wird. Man merkt einen großen Unterschied. Am Ende ist alles von selbst gekommen und habe mein bestes gegeben.“ Was seine Ziele beim MSV noch sind? „Ich möchte so gut wie möglich dem Verein weiterhelfen, jeden Tag alles raushauen und wie es dann weitergeht, ergibt sich dann mit der Zeit.“
Zum Beispiel, was Interessenten angeht. Beim BVB-Spiel am vergangenen Sonntag sollen bereits Scouts des niederländischen Erstligisten Heracles Almelo anwesend gewesen sein, um Hettwer zu beobachten. „Ich habe davon nichts mitbekommen“, sagt er selbst. „Mein Fokus liegt aber eh auf dem MSV Duisburg und unserer Situation, deswegen blende ich sowas aus.“
Für das kommende Kellerduell gegen das Schlusslicht aus Würzburg ist Hettwer jedenfalls wieder eine Option, wie Trainer Hagen Schmidt am Donnerstag berichtete: „Grundsätzlich unterscheide ich wenig zwischen jung und alt. Beide Jungen haben ihre Sache sehr ordentlich gemacht. Jetzt ist es ein anderes Spiel, jeder kann sich wieder zeigen.“ Ob er mit nach Würzburg fahren darf, weiß Hettwer aber auch noch nicht: „Ich hoffe doch. Meine Tasche ist gepackt, aber das entscheidet sich am Ende der Woche.“
Übrigens: Auch wenn Hettwer gebürtig aus Bochum kommt, ist er kein VfL-Fan, wie er festhielt. Er sei glücklich, wenn der VfL gewinnt: „Dann ist die Familie glücklich, aber ich bin jetzt kein Fan oder so“, sagt er. Sein einziges Idol sei früher Mario Götze gewesen, bevor dieser zum FC Bayern gewechselt war. „Dieses ganze Fußballgucken hat für mich irgendwann aufgehört. Deswegen habe ich auch kein Idol mehr wirklich.“