„Und das ist anstrengender als normales Training“, kann er mittlerweile wieder lachen. Das war vor einem halben Jahr noch ganz anders. Es war der 2. August 2014, als De Wit in der 78. Minute gegen Großaspach Platz für Fabian Schnellhardt machte. Danach begann die Odyssee, die mit dem am Ende überflüssigen Eingriff endete. Überflüssig deshalb, weil seine Probleme wahrscheinlich nicht von der Leiste her rührten, sondern vom Kreuzband ausstrahlten. Der 27-Jährige, der schon mehrfach am Knie operiert wurde, bemerkt nachdenklich: „Eine wirklich hundertprozentige Diagnose gibt es aber immer noch nicht.“
Doch damit will er sich jetzt nicht mehr beschäftigen. Beim Test gegen die eigene Jugendauswahl kurz vor dem Abflug ins Trainingslager in die Türkei feierte er sein Comeback auf dem Platz und beim 3:1-Sieg gegen Bremen zeigte er sofort nach seiner Einwechslung, wie wichtig er für die Zebras ist. Der gefühlte Neuzugang überzeugte mit Spielwitz und seinen nach wie vor gefährlichen Standards. „Die erste Hälfte war nah an der Perfektion“, schnalzt der gebürtige Kölner mit der Zunge: „Das Ergebnis ist auch in der Höhe verdient und gibt uns weiteres Selbstvertrauen.“
Vor allem ihm, denn sein unbändiger Kampfgeist, die Schufterei in der Reha sowie der Glaube an seine Rückkehr haben ihn bis hierhin geführt. „Für mich war es fantastisch, endlich mal wieder in einem Stadion zu spielen“, freut sich De Wit. Während Gino Lettieri immer wieder betont, dass er nichts überstürzen und seinen Regisseur behutsam aufbauen will, sprüht De Wit vor Ehrgeiz. „Ich habe noch knapp eine Woche Zeit“, blickt er auf den Rückrundenstart in Halle voraus: „Ich fühle mich topfit, bin auf einem guten Level und kämpfe jetzt um meinen Platz.“
Auch nach 157 Tagen eine von ihm gewohnt klare Ansage, schließlich weiß es kaum jemand besser als De Wit, wie man erfolgreich kämpft ...