Und das nicht nur aufgrund seinen Treffers zum 1:0. Was der Ex-Dortmunder an Kilometern abspulte, verdiente auch von Coach Theo Schneider ein großes Lob. „Das war der Wahnsinn, was der gelaufen ist.“
Und trotzdem hatte er immer noch die Kraft, um selber gefährlich zu werden oder die Mitspieler in Szene zu setzen. Trotzdem fiel sein Fazit nach dem 1:2 ernüchternd aus: „Ich hätte lieber schlecht gespielt und gewonnen. Es ist so bitter. Man drückt und macht und erspielt sich über 120 Minuten Torchancen und Augsburg macht am Ende das 2:1. Dass wir besser waren zählt nicht. Wir haben sicher unser bestes Spiel zusammen gezeigt, dennoch stehen wir mit leeren Händen da.“
Unter anderem deshalb, weil einige Kleeblätter mehr mit den eigenen Krämpfen als mit dem Gegner zu tun hatten. Daher bilanzierte Keeper Michael Melka: „Wir haben uns gut verkauft, das war unser Ziel nach der unglücklichen Niederlage in Burghausen. Am Ende war es schwer, wenn man nur noch mit acht Mann richtig dagegenhalten kann. Und ein Bundesligist ist immer in der Lage, aus wenig was zu machen.“
Daher kann sich RWO nun komplett auf den Ligaalltag konzentrieren. Und da geht es schon am Dienstag mit dem Match gegen Saarbrücken und Ex-Coach Jürgen Luginger weiter. Womöglich auch mit personellen Änderungen. Denn Yohannes Bahcecioglu wartet auf seine Chance. Vielleicht bekommt er die, wenn Nedim Hasanbegovic nach seinen Krämpfen gegen den FCA eine Pause bekommen sollte. Zudem darf man gespannt sein, wer hinten links verteidigt. Danijel Gataric löste hier zur Pause Fatih Duran ab und machte seine Sache sehr ordentlich. Daher betonte Schneider bereits: „Bis auf eine unglückliche Situation hat er das super gemacht. Er hat das Auge, was Fatih noch etwas fehlt, obwohl Fatih erneut nicht enttäuscht hat. Aber Danijel ist eine echte Alternative für Dienstag.“
Gegen einen Gegner, der im Pokal ebenfalls über 120 Minuten gehen musste und am Ende ausschied. Melka schickt auf jeden Fall schon mal eine Warnung an die Kollegen: „Gegen Saarbrücken wird es mega schwer. Wir müssen den Pokal nun abhaken, denn keiner darf glauben, dass am Dienstag ein paar Prozente weniger reichen, nur weil wir gegen einen Bundesligisten mal etwas mitgespielt haben.“ Und Kullmann ergänzte: „Wir müssen uns zusammenreißen und dann gegen Saarbrücken nochmal Feuer ablassen.“
Wobei ein weiterer Treffer des Angreifers helfen würde, um die müden Beine schnell wieder flott zu bekommen. Mit Blick auf den persönlichen Saisonstart legt sich Kullmann fest: „Das ist riesig für mich. Ich wurde super aufgenommen, habe in Burghausen und gegen Augsburg getroffen. Die Mannschaft kämpft für mich, ich für die Jungs. So muss das sein.“
Fehlt nur noch das passende Ergebnis und die gerechte Belohnung für den Aufwand, den RWO bisher betrieben hat. Denn Kullmann weiß: „Wenn man gut spielt und nicht gewinnt, steigt man am Ende ab. Wir wollen gut spielen und in der Liga bleiben. Alles andere zählt nicht.“