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BVB II: Bilanz
Neuaufbau nach dem Abstieg

BVB II: Optimum reichte nicht für den Klassenerhalt
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Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund verabschiedete sich am letzten Spieltag der Saison mit drei Treffern gegen Mitabsteiger Holstein Kiel aus der 3. Liga.

Es war ein Kunststück, das den BVB-„Bubis“ zuvor nur selten gelang – und das am Ende wertlos war, da man hinten vier Treffer kassierte. Das Spiel war dabei ein Spiegelbild der Saison: Früh lag das Team Theo Schneiders 0:3 zurück, erkämpfte sich dann in der letzten Minuten den Ausgleich, um in der Nachspielzeit die Partie noch aus der Hand zu geben und mit leeren Händen dazustehen.

Dieses Gefühl bekam die U23 der Borussia in den 38 Saisonpartien häufig zu spüren. Doch die Hoffnung von Schneider, dass sich das Pech irgendwann ausgleichen müsse, erfüllte sich auch im letzten Drittel der Spielzeit nicht. Dem BVB blieb das Pech an den Stiefeln kleben – nicht nur vor dem gegnerischen Tor, sondern auch in der Defensive.

Es wäre deshalb auch zu leicht, allein die Offensivschwäche der Dortmunder als Ursache für den direkten Wiederabstieg anzuführen. 43 Treffer in 38 Partien sind zwar ohne Frage zu wenig, schwerer wogen am Ende jedoch die 58 Gegentore, die man sich hinten fing. Kein anderes Team der Liga kassierte so viele Pleiten wie die BVB-Youngster (21 Niederlagen), nur Kiel (9 Siege) und Wuppertal (10 Siege) siegten seltener als die Borussen (11 Siege). Es ist die Bilanz eines verdienten Absteigers, der dennoch lange Zeit mithalten konnte – aber eben auch nicht mehr.

Ohne die Treffsicherheit der Vorjahres-Topstürmer Christopher Kullmann, der in der Saison 2009/2010 ohne ein einziges Tor blieb, und Daniel Ginczek (sechs Saisontore) fehlte der Borussia der Punch, um dominant geführte Partien zu entscheiden. Dazu mangelte es der Defensive, in der einzig Kapitän Uwe Hünemeier konstant gute Leistungen zeigte, sowohl an Erfahrung als auch an Cleverness. Im Zusammenspiel ergab das eine fatale Kombination, die dem BVB insbesondere in den englischen Wochen in den Monaten Februar bis April eine Pleite nach der anderen bescherte.

Die Gründe für die Mängel sind sicherlich neben dem fast unglaublichen Verlertungspech der Borussia, auch in der Vorbereitung des Teams zu suchen. Ein Teil des Kaders trainierte bei den Profis mit, alle aufgerückten A-Jugendlichen genossen Sonderurlaub. Eine gezielte Arbeit an den Schwachstellen war für Schneider, der noch das Beste aus der Situation machte, daher so gut wie unmöglich.

Aus diesen begrenzten Möglichkeiten holte die Schneider-Truppe aufgrund ihres intakten Innenlebens und der kampfstarken Mentalität lange Zeit das Optimum heraus. Insgesamt fehlte es jedoch an der nötigen qualitativen Breite, um die Liga zu erhalten.

Die Dortmunder Zweitvertretung befindet sich nach dem Abstieg in einer Phase des Umbruchs. Leistungsträger (Uwe Hünemeier, Sebastian Tyrala, Marcel Höttecke) verlassen den Verein in Richtung Profi-Fußball und zwingen Schneider und BVB-Jugendkoordinator Lars Ricken zum Komplettumbau. Es wird spannend zu beobachten, wie sich die junge, mit talentierten U19-Akteuren und einigen etablierten U23-Spielern gespickte Mannschaft in der Regionalliga schlagen wird. Das Ziel, die direkte Rückkehr in die 3. Liga, muss jedenfalls nicht zu hoch gesteckt sein. Das haben die Leistungen der BVB-Amateure in den letzten Jahren gezeigt.

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