Neuer Trainer, alte Probleme auf Schalke. Nach dem wieder einmal enttäuschenden Auftritt der Knappen beim 0:3 in Karlsruhe mussten sich die Spieler vom mitgereisten Anhang, der nach der ersten Halbzeit die Unterstützung einstellte, einiges anhören.
"Das waren absolut gerechtfertigte Sachen", erklärte Timo Baumgartl im Anschluss an die Partie bei "Sky". "Die Fans unterstützen uns hier unfassbar, reisen 600 Kilometer in die Ferne, sind lauthals da und dann spielen wir so eine erste Halbzeit, wo nichts gelingt", haderte der Innenverteidiger.
Das 0:3 sei aus Sicht des 27-Jährigen "völlig verdient", weil die Schalker besonders in den ersten 45 Minuten nicht in die Partie kamen. "Da war nichts auf dem Platz. Da hat der KSC uns an die Wand gespielt, wir kamen gar nicht raus, hatten die eine Chance durch Bryan Lasme, die hundertprozentig ist, aber sonst hatten wir nichts."
Alle Pläne, die wir hatten, haben wir nicht auf den Platz bekommen. Karlsruhe hat das gut gemacht, aber da müssen wir uns selber an die Nase packen, jeder einzelne und auch ich, das war viel zu wenig.
Timo Baumgartl
Die Effizienz der Karlsruher könne daher keine Ausrede für den eigenen Auftritt sein. "Alle Pläne, die wir hatten, haben wir nicht auf den Platz bekommen. Karlsruhe hat das gut gemacht, aber da müssen wir uns selber an die Nase packen, jeder einzelne und auch ich, das war viel zu wenig." In der zweiten Halbzeit habe es zwar durchaus eine Leistungssteigerung gegeben, doch Baumgartl wurde deutlich: "Von unterirdisch zu schlecht, das ist vielleicht eine Verbesserung, aber das ist nicht unser Anspruch."
Ähnlich wie sein Trainer Karel Geraerts haderte auch Baumgartl dabei vor allem mit einer Statistik: "Wir sind sechs Kilometer weniger gelaufen als der Gegner. Das geht nicht, das kann nicht sein." Der Innenverteidiger forderte: "Wenn wir es einfach fußballerisch gerade nicht auf die Platte bekommen, was man auch sieht, dann müssen wir es über die Leidenschaft und die Intensität machen."
Die bittere Realität nach zehn Spieltagen lautet Platz 16 mit nur sieben mageren Zählern. "Wenn man jetzt auf die Tabelle guckt, dann muss man ganz klar sagen, dass wir im Abstiegskampf sind", erkannte auch Baumgartl. "Wir müssen in den Spiegel schauen. Es sind brutale Wochen für uns, aber trotzdem, wir müssen irgendwie schauen, dass wir bis zum Winter Punkte sammeln, irgendwie an das Mittelfeld rankommen und dann müssen wir uns resetten"
Die Aufgaben werden jedoch nicht einfacher. Am kommenden Samstag (13 Uhr) steht für die Schalker der nächste Härtetest an. Dann ist mit Hannover 96 der Tabellenvierte zu Gast.