Rodrigo Zalazar musste lange warten. Auf seine Nominierung für die Nationalmannschaft von Uruguay. Und nun darauf, was künftig mit ihm geschieht. Für den Profi des FC Schalke 04 waren die vergangenen Wochen Tage des Glücks und der Ungewissheit zugleich.
Bei seinem Nationalmannschafts-Debüt war er mit zwei Toren eine tragende Figur beim 4:1-Sieg gegen Nicaragua. „Was für eine Nacht“, schrieb der 23-jährige bestens gelaunte Zalazar nach dem Spiel auf Instagram.
Was seine weitere Zukunft angeht, ist der Mittelfeldspieler jedoch ratlos. Zalazar gilt auf Schalke als möglicher Verkaufskandidat - aber nicht als Schnäppchen. Unter fünf Millionen Euro möchte S04 seinen Spielmacher nicht verkaufen. Er hat noch einen Vertrag bis Sommer 2026. Zalazar selbst sprach jüngst mit dem Sender ESPN. „Es gibt eine Menge Interesse von einigen Teams, aber die Wahrheit ist, dass ich noch einen Vertrag mit Schalke 04 habe.“ Er schränkte aber ein: „Sie verdienen allen Respekt, und wenn sie mich verkaufen wollen, dann muss ich halt gehen.“
Wie brasilianische Medien berichten, soll sein Berater Zalazar ihn jüngst bei drei brasilianischen Klubs angeboten haben: Palmeiras Sao Paulo, Flamengo und Internacional Porto Alegre. Zalazar selbst zeigt sich zumindest nicht abgeneigt: „Der brasilianische Fußball ist auch sehr gut, es gibt viel Talent, viel Konkurrenz, auch weil es viele Turniere gibt.“ Aber die Wahrheit sei derzeit einfach, „dass ich immer noch keine Ahnung habe. Vielleicht weiß mein Berater etwas, was er mir noch nicht gesagt hat. Wir werden sehen, was in Zukunft passiert.“
Schalke-Legende Stevens hofft auf Verbleib
Schalke-Trainer Thomas Reis hatte sich zuletzt abwartend gezeigt und auf den Verbleib Zalazars gehofft. Zalazar war im Verlaufe der Saison ein Kreativposten im offensiven Mittelfeld. "Er ist Genie und Wahnsinn, und so behandle ich ihn auch: Zuckerbrot und Peitsche. Er ist schon mit Schalke aufgestiegen, weiß, was da entstehen kann. Rodri kann Scorerpunkte erzielen, sucht den Abschluss", so Reis. Ob Zalazar geht? Reis: "Die Frage für ihn ist: Welche Alternativen hat er?"
Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens hatte jüngst in der Sportbild die Hoffnung geäußert, dass Schalke möglichst viele Spieler halten kann, um so möglichst schnell in die 1. Bundesliga zurückzukehren. Zwei nannte er namentlich: Top-Torjäger Marius Bülter und Spielmacher Rodrigo Zalazar. „Das würde die Chancen erhöhen“, glaubt der Coach der legendären Eurofighter.