Nur eine knappe Minute nach seiner Einwechslung im Pokal gegen Bergedorf steuerte der Blondschopf einen Treffer zum Gesamterfolg bei. Damit betrieb der 23-Jährige wie sein Teamkollege Ivo Grlic Eigenwerbung in eigener Sache. "Nicky hat sich nach seiner Leistung für die Startelf empfohlen", resümierte Coach Rudi Bommer.
Auch Adlers Rückblick ist positiv. "Wenn man reinkommt und gleich ein Tor erzielt, ist das natürlich gut und verleiht Ruhe. Trotzdem hätten wir schon zur Pause gegen Bergedorf alles klar machen müssen. Wir haben nur nach der 1:0-Führung völlig unverständlich einige Gänge zurückgeschaltet", bilanziert der Stürmer. Er schiebt nach: "Wichtig war das Weiterkommen. Mehr nicht."
Sieht Alder potenziell in der Startelf: Rudi Bommer. (RS-Foto: firo)
Und seine Wünsche für die zweite Pokalhauptrunde? Adler: "Gegen 1860 München und Nürnberg spielen wir ja schon in der Liga – ansonsten wäre mir schon ein großer Club in der MSV-Arena sehr angenehm." Doch bis zur Auslosung muss der Rechtsfuß noch bis zum 24. August warten.
Schon am Dienstag dufte Adler über 90 Minuten im Testmatch gegen die SG Wattenscheid 09 ran. Dort agierte der Ex-Nürnberger dann aber eher mit Schatten, als mit Licht. Somit bleibt die endgültige Entscheidung in Sachen Startweihe von "Adel" – so der Spitzname von Nicky – gegen die Hansestädter Bommer vorbehalten. "Ich denke, dass ich mich schon empfohlen habe. Vor allem in Bergedorf. Trotzdem werde ich in den nächsten Tagen im Training alles geben, um am Montag in der Anfangself zu stehen. Wer will das nicht?"
Dabei dürfte der 73kg-Mann besonderen Ehrgeiz an den Tag legen. "Ich habe ein Ziel: Ich will endlich mal am ersten Spieltag mit zehn anderen ins Stadion einlaufen. Das ist jetzt meine vierte Profistation – doch bisher ist mir dies beim VfB Leipzig, 1860 München oder dem 1. FC Nürnberg noch nie gelungen." Da dürfte auch der alte Kontakt zu Bommer, unter dem er schon in der bayerischen Landeshauptstadt spielte und zu Heiko Scholz ("Wer kennt ihn als altbekannten Ossi nicht!") nichts helfen.
Falls es dennoch nicht mit Rostock klappen sollte, dann hat der Mann mit der Rückennummer 16 noch eine weitere Motivationsspritze in der Hinterhand. "Es gibt noch vier Highlights, die auf mich warten", hat der sympathische Angreifer genau nachgezählt. "Jeweils ein Hin- und Rückspiel gegen meine alten Clubs." Und beide zählen wie der MSV zur Klientel der Aufstiegsaspiranten. "Es wird aber verdammt schwer in diesem Jahr. Da sind so viele Teams dabei, die um die Spitze kämpfen. Hinzu kommt noch der Relegationsplatz, durch den ja faktisch nur zwei Vereine direkt aufsteigen." Trotzdem gibt er sich kämpferisch und zuversichtlich. "Wir haben eine junge und gute Mannschaft. Ich bin mir absolut sicher, dass wir über die gesamte Spielzeit oben mitmischen werden."
Dazu muss aber der Startschuss in die Liga perfekt sein. Adler: "Das erste Fazit können wir nach neun Spieltagen ziehen. Dann haben wir gegen alle potenziellen Aufsteiger gespielt und dann wissen wir mehr." Schon am Montag um 20.15 Uhr weiß auch er, ob er zumindest eines seiner persönlichen Saisonziele erreicht hat...
