Mike Büskens konnte nicht mehr. Nicht mehr reden, nichts mehr hören. Wenige Sekunden nach dem Schlusspfiff und dem 3:2-Sieg des FC Schalke 04 gegen den FC St. Pauli, stürmten die Fans den Platz. Schalke hatte den Wiederaufstieg am vorletzten Spieltag geschafft.
Im Sky-Interview hatte Büskens erst einmal Probleme mit dem Ton – und sichtbar auch mit seinen Emotionen. Es war ein Wahnsinnsspiel, das seine Mannschaft da abgeliefert hatte. 0:2 lag Schalke zur Halbzeit zurück. „In der Pause hab ich den Jungs gesagt: Wir haben so viele Hundertprozentige liegengelassen. Wir müssen nur eine machen, dann kippt die Scheiße. Wir müssen kämpfen für unsere Träume. Träume bekommst du nicht geschenkt.“
Schnell wurde von Sky-Reporter Dirk große Schlarmann der Vergleich zum Gewinn des Uefa-Cups vor 25 Jahren gezogen. Der Vergleich war naheliegend, waren die „Eurofighter“ doch in der Schalker Arena, um das Jubiläum des Titels zu feiern. „Der Uefa-Cup war Geschichte“, meinte Büskens – „das heute war einfach wichtig.“
Der Trainer rekapitulierte die vergangenen Monate. „Wir hatten monatelang nicht gewonnen, sind sang- und klanglos abgestiegen – und dann bekommen wir solch eine Mannschaft für den Wiederaufstieg zusammen. Wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn vor dieser Mannschaft ziehen.“
Sportdirektor Rouven Schröder kam in diesem Moment vorbei, küsste den Trainer. Der lachte laut und plante den weiteren Verlauf des historischen Abends. „Mein Kumpel Martin hat heute Geburtstag“, sagte Büskens. „Ich werde bei ihm noch einmal auf einen Absacker vorbeischauen.