Über mehr als eine Dreiviertelstunde stellte sich der Vorstand des FC Schalke 04 am Dienstagvormittag in einer Medienrunde den Fragen der Pressevertreter.
Neben Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel saß auch der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Schröder, seit Jahresbeginn im Amt, auf dem Podium. Für ihn war es der erste öffentliche Auftritt. "Wir müssen wieder eine Vision für Schalke herausarbeiten und einen Kompass haben, der uns lenkt. Mit kühlem Kopf und königsblauen Herzen wollen wir an unseren Zielen arbeiten", sagte er - und betonte mit Blick auf die Zukunft des Vereins: "Schalke muss wieder vorangehen. Wir müssen für die Menschen den Fußball und diese Region wieder stark machen. Sportlich wollen wir zurück in die erste Liga. Wir wollen zudem auf dem Fundament von vernünftigen Finanzen handlungsfähig bleiben - in allen Szenarien."
Dafür müsse langfristig geplant und für wirtschaftliche Stabilität unabhängig vom sportlichen Erfolg gesorgt werden. Zudem gelte es zu definieren, wo Schalke in drei, fünf und zehn Jahren stehen soll.
Wie Schalke im Aufstiegsfall konkurrenzfähig bleiben will
Innerhalb von drei Jahren will S04 jedenfalls zurück in die Bundesliga, am besten schon am Ende der laufenden Saison - dieses Ziel war bereits vom Klub ausgegeben worden. Sollte der Aufstieg gelingen, wolle man sich zunächst in der Bundesliga etablieren, sagte Vorstandsmitglied Knäbel, angesprochen auf Schalkes langfristige Ambitionen. "Und wenn wir unsere Größe dann ausspielen und Vertrauen geschaffen haben, dann kann es auch gerne wieder in den internationalen Wettbewerb gehen. Darüber jetzt schon zu plaudern, wäre aber meiner Meinung nach unangemessen."
Zumal Knäbel auch betonte: "Wenn wir aufsteigen würden, würden wir finanziell nicht direkt in die Beletage der Bundesliga kommen." Um im Falle der Erstliga-Rückkehr dennoch konkurrenzfähig zu sein, habe der Klub verschiedene Szenarien geplant. Dadurch wisse zum Beispiel Sportdirektor Rouven Schröder schon jetzt, mit welchem Budget er planen kann. "Das hilft extrem, um passende Spielerprofile zu finden." Außerdem soll die digitale Datenanalyse im Scouting eine wichtige Rolle einnehmen.
Rühl-Hamers, Expertin für die Vereinsfinanzen, ergänzte mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit, dass die Kaderwert-Entwicklung ein "sehr großer Baustein" sei: "Egal ob wir in der ersten oder zweiten Liga spielen, wollen wir da einen Mehrwert entwickeln, um uns für die Zukunft abzusichern."