Nach dem freien Wochenende hat der VfL?Bochum am Montagnachmittag die Vorbereitung auf das Sonntag-Spiel in der 2.?Fußball-Bundesliga beim Hamburger SV aufgenommen. Und: Mittelfeld-Mann Sebastian Maier sowie Innenverteidiger Maxim Leitsch, die zuletzt wegen ihrer Oberschenkel-Probleme ein paar Tage gefehlt haben, sind wieder dabei und trainieren mit der Mannschaft. Sind sie denn nach ihren Verletzungen schon wieder 100-prozentig fit? „Wir müssen jetzt abwarten, wie sie aufs Training reagieren“, sagt Chefcoach Robin Dutt.
Es ist – mal wieder – ein herrlicher Sommernachmittag im Oktober, und bis auf die langzeitverletzten Jannik Bandowski, Thomas Eisfeld und Miloš Pantovi? sowie die Länderspiel-Reisenden Robbie Kruse, Tom Baack und Baris Ekincier sind alle VfL-Profis im Training auf dem Rasen des Leichtathletik-Platzes am Ruhrstadion und müssen vor allem auf engen Räumen zeigen, dass sie den Ball vernünftig behandeln können. Um auf 18?Feldspieler zu kommen, hat Robin Dutt auch wieder den Kapitän der Bochumer Bundesliga-A-Junioren dabei: Jan Wellers.
Auf der anderen Seite des Feldes, auf dem Torwarttrainer Peter Greiber die drei Schlussmänner versammelt hat, bricht plötzlich Manuel Riemann zusammen. Es ist aber nichts passiert. Die Nummer eins des VfL ist nur vor Glück umgefallen, weil sie die Flanke Felix Dornebuschs genutzt und Florian Kraft überwunden hat. Ein paar Minuten später liegt der nächste Bochumer nach einem Zweikampf mit dem Kongolesen Silvère Ganvoula flach und schlägt die Hände vors schmerzverzerrte Gesicht. Doch Patrick Fabian winkt schon ab, medizinische Unterstützung braucht Timo Perthel nicht.
Kurzeinheit ist gar nicht so kurz
Es kicken übrigens immer elf gegen neun. Dabei gehören der zuletzt beim 1:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld gesperrte Anthony Losilla, der Silvère Ganvoula die Spielform zuvor auf Französisch erklärt hat, und Robert Tesche, also die anscheinend gesetzten Sechser im Bochumer Mittelfeld, jeweils zu dem Team, das in Ballbesitz ist.
Das schöne Wetter und das VfL-Training nutzen einige wenige Anhänger auch, um sich zu einem Plausch zu treffen, in dem sie über die unzähligen Staus auf den deutschen Autobahnen, über Krankheiten, aber auch über ehemalige Bochumer Fußball-Zeiten philosophieren. Und ihren Wunsch für Sonntag teilen die älteren Herren Robin Dutt zum Ende des Trainings auch mit: Sie hätten gerne einen 3:0-Erfolg beim Hamburger?SV. Und es ist sicher, dass der VfL-Trainer gegen ein solches Ergebnis nichts einzuwenden hätte.
Um seine Mannschaft optimal auf die Partie im Volksparkstadion vorzubereiten, wird Robin Dutt nach den Einheiten am Dienstagnachmittag und Mittwochvormittag auch einen trainingsfreien Donnerstag einlegen. „Bei einer langen Woche machen wir immer noch mal einen Break“, sagt der 53-Jährige. „Sonst wird der Spannungsaufbau zu groß. Wir legen die Qualität lieber in die Kurzeinheiten rein.“ Wobei die Kurzeinheit am Montag weitaus länger als anderthalb Stunden gedauert hat.
Weil der Donnerstag eben ein freier Tag für die VfL-Profis sein wird, „können wir bis Mittwoch Vollgas geben“, sagt Robin Dutt. „Würden wir durchtrainieren, müssten wir am Dienstag schon wieder dosieren.“
Autor: Andree Hagel