Sie sind seit Freitagmittag mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hamburg, um den VfL gegen den FC St. Pauli anzufeuern.
Früher waren der Bochumer Müller und der Herner Kovermann öfter im Ruhrstadion, um den VfL zu unterstützen. Mittlerweile wohnen beide in Köln, halten ihrem Verein aber nach wie vor die Treue. Und entwickelten die kuriose Idee, die ihnen im Sommer kam. „Wir sind mit dem Rad von Bochum nach Köln gefahren und dachten uns, dass wir so etwas öfter machen müssten“, erzählt Kovermann.
360 Kilometer in vier Tagen Der 24-Jährige und sein 25-jähriger Kollege denken, dass dies nicht nur aus sportlicher Sicht sinnvoll sei, sondern gleichzeitig auch der Umwelt zugute kommt. Für eine große Strecke planten sie die Tour vom Ruhrstadion zum Millerntor – rund 360 Kilometer.
„Wir haben vorher die Wetterlage überprüft. Bei Schnee wären wir nicht gefahren“, sagt Müller. Bislang hatten die beiden Radler Glück mit dem Wetter. Ab und zu regnete es. Doch darauf sind sie vorbereitet. Im Gepäck haben sie nur das Nötigste. Denn die Strecke ist anstrengend, erzählen sie. Bereits am Samstagabend hatten sie schwere Beine. Doch heute Abend im Stadion belohnen sie sich mit einem Sitzplatz.
VfL-Fans übernachten in Osnabrück Am Freitagabend übernachteten die VfL-Fans in Osnabrück bei Müllers Bruder. Über eine Bekannte kamen die beiden am Samstag in Bakum (Nähe Vechta) unter. Und für den Sonntag bot ein Herr den Radlern eine Bleibe in Verden (bei Bremen) an. „Die Leute, denen wir begegnen, sind echt nett“, sagen die Freunde. Sie fahren viel über Landstraßen, müssen auch ein paar Umwege in Kauf nehmen und im Dunklen fahren.
Worüber sie sich am meisten freuen würden: Ein Sieg des VfL Bochum. Doch selbst im Falle einer Niederlage würden sie feiern – ihre Tour. Am Montagabend bleiben sie noch eine Weile in Hamburg. „Wahrscheinlich suchen wir uns auf der Reeperbahn eine nette Kneipe und lassen die Tour Revue passieren“, sagt Kovermann. Nachts um vier treten sie dann den Rückweg an – dann allerdings mit dem Zug.