Egal, wie Gertjan Verbeek in der Torhüterfrage am kommenden Wochenende entscheidet – eine Portion Ungerechtigkeit wird zwangsläufig in seine Meinungsfindung einfließen. Nach fünf Wochen Vorbereitung mag ein Bauchgefühl letztlich den Ausschlag geben, wer gegen Paderborn zwischen den Pfosten steht.
Sowohl Andreas Luthe als auch Manuel Riemann zeigten eine fast perfekte Vorbereitung. Auch der dritte im Bunde, Felix Dornebusch, bewies nachhaltig, dass man ihn ohne Bedenken ins kalte Zweitliga-Wasser werfen kann.
Doch der Reihe nach: Andreas Luthe, Bochums Urgestein, hat nicht nur sein mediales Schweigegelübde gebrochen, sondern auch seine permanenten Rückenbeschwerden in den Griff bekommen. So erlebt man seit dem Trainingsstart einen äußerst schlanken, aufgeschlossenen und stabilen Schlussmann, der eine wohltuende Ruhe ausstrahlt, als er sei mit sich und dem Umfeld plötzlich im Reinen. So kommt es nicht von ungefähr, dass aus den vereinzelten Pfiffen der Vergangenheit inzwischen donnernde Luthe-Sprechchöre geworden sind.
Professionelles Verhalten
Neuzugang Manuel Riemann ist sein Herausforderer. Athletisch stark, gut ausgebildet und mit dem Fuß ähnlich gut wie so mancher Feldspieler, steht er dem Platzhirsch Luthe in Nichts nach. Den gesunden Konkurrenzkampf begrüßen beide. „Wir haben überhaupt kein Problem miteinander. Unser Torwarttrainer Peter Greiber beweist im Training ein feines Gespür im Umgang mit uns Dreien“, sagt Luthe. „Wir sind drei gute Typen mit einem klaren Kopf, deshalb passt das.“
So ähnlich sieht das auch Riemann: „Wir haben uns in der Vorbereitung nichts geschenkt. Der Umgang zwischen uns ist professionell, da gibt es keinerlei Probleme.“ Und Felix Dornebusch macht Riesenfortschritte und genießt von beiden Konkurrenten höchste Anerkennung: „Felix macht das richtig gut.“