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MSV: Transparent
Tönnies ist zu Tränen gerührt

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MSV: Zebras wenden sich mit einem Transparent an die Legende
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Michael Tönnies ist zu Tränen gerührt. Nicht weil sein MSV Duisburg ein 1:1 (1:1)-Remis beim bisherigen Überraschungsteam FSV Frankfurt eingefahren hat.

Nicht weil seine Meidricher damit einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt vollzogen haben. Sondern weil sich die Mannschaft mit einem emotionalen Transparent direkt an ihn gewandt hat. „Damit habe ich niemals gerechnet“, erzählte die Duisburger Legende. „Danke. Danke für die Unterstützung, die mir hilft und mit Sicherheit einen weiteren Schub gibt.“

Vergangene Woche hat Tönnies die lebensnotwendige Lungentransplantation erfolgreich gemeistert. Um ihm zu zeigen, dass „die Zebra-Familie zusammensteht“, hatten die Spieler die Idee, sich mit einem Transparent direkt an den ehemaligen Goalgetter zu wenden. Die Umsetzung nahm Duisburgs Fanbeauftragter Christian Ellmann in die Hand und stellte den Kontakt zu den Anhänger her, die das Spruchband „Gute Besserung Dicker“ malten.

"Ich habe es leider nicht gesehen"

Zum Warmmachen kamen die Duisburger mit dem kreierten Banner auf den Platz und hängten es am Zaun vor dem MSV-Block auf. Außerdem hielten die 1.000 mitgereisten Fans zum Anpfiff überdimensionale Tönnies-Plakate hoch.

Nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage schnappten sich die Akteure dann das Spruchband und drehten damit eine Ehrenrunde. „Ich habe es leider nicht sehen können, weil es auf meiner Station um Leben und Tod geht und ich nicht einfach fernsehen kann. Aber als ich davon gehört habe, kamen mir die Tränen“, ist Tönnies tief berührt.

Brosinski erzielt das 1.000. Zweitligator und muss „blechen“

Einen persönlichen Gruß gab es zudem von Daniel Brosinski. Im Stile des „Dicken“ schrieb er mit seinem eiskalt verwandelten Traumtor Geschichte. Denn es war der 1.000. Zweitligatreffer des MSV.

Ausgerechnet Brosinski war es vergönnt. Dabei ärgerte sich der Ex-Kölner nach dem 2:1-Erfolg über Sandhausen in der letzten Woche noch darüber, dass er diese Chance vergeben hatte. „Mich hatte dafür sicher niemand auf der Liste, aber ich bin immer für Überraschungen gut“, lachte Brosinski. „Es ist ein schönes Gefühl und es macht mich stolz, dass ich jetzt in die Vereinshistorie eingehe – auch wenn ich die Mannschaft nun zum Essen einladen muss.“

Dass „Brosi“ nun blechen muss, war Kosta Runjaic egal: „Es freut mich besonders für Daniel, denn er hat einen unheimlichen Sprung nach vorne gemacht.“ Eigentlich hätte Brosinskis technisches Kunststück auch zum vierten Dreier in Serie reichen können, doch weil sich Julian Koch düpieren ließ, war der Trainer mit dem Zähler einverstanden. „Beide Teams können damit zufrieden sein.“

Mehr als zufrieden ist derweil Tönnies, der in den ersten Tagen nach der OP aus Angst, zu ersticken, nicht auf den Schlauch in der Nase verzichten wollte: „Es kam zwar kein Sauerstoff mehr raus, aber ich brauchte ihn als Sicherheit. So ein Eingriff ist die Hölle, doch wenn das Gefühl zurückkommt, dass ich wieder atmen kann, ist das sensationell. Außerdem zu wissen, dass ich nicht in Vergessenheit geraten bin, ist aber das allerschönste Gefühl.“

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