Die risikoreiche Personalpolitik der Vergangenheit könnte sich sich für den Fußball-Traditionsklub nach dem Absturz in die Zweitklassigkeit als Bumerang erweisen, denn allein die Kosten für die aussortierten Profis wie Geromel, Milivoje Novakovic und Michael Rensing sollen sich in der kommenden Saison auf zehn Millionen Euro belaufen.
"Die Lage ist angespannt und nicht schön, aber man braucht sie auch nicht zu dramatisieren", sagte Claus Horstmann, Vorsitzender der FC-Geschäftsführung, dem Kölner Sonntags-Express: "Im letzten Jahr - das wird der nächste Abschluss zeigen - konnten die Verbindlichkeiten spürbar gesenkt werden. Unser Problem ist der Abstieg und die damit verbundenen Einnahmeausfälle von 20 Millionen Euro. Sonst wären wir auf einem guten Weg. Jetzt müssen wir die Situation annehmen wie sie ist."
Angedacht ist eine Millionen-Anleihe zwischen fünf und 12,5 Millionen Euro, die zu sechs Prozent verzinst werden soll. Damit würde der FC mit insgesamt 31 Millionen Euro Schulden in die neue Zweitliga-Spielzeit gehen. Das Präsidium steht vor der schweren Aufgabe, den Spagat zwischen sportlichen Zielen, sprich Wiederaufstieg, und den Abbau der Verbindlichkeiten zu schaffen.
"Jeder weiß, dass wir ein schweres Jahr vor uns haben, gerade wegen der Kostensituation bei den abzugebenden Spielern. Aber Insolvenz? Das ist Quatsch. Wir sind zuversichtlich, die anstehenden Aufgaben ordnungsgemäß lösen zu können", wurde der neue FC-Präsident Werner Spinner kürzlich zitiert, nachdem im Internet Gerüchte über die mögliche Zahlungsunfähigkeit des FC verbreitet worden waren.
Um die Kosten zu senken, will sich der Traditionsklub von vielen Stammspielern wie Kapitän Geromel, Novakovic und Torwart Rensing trennen. Andere wie Sascha Riether (FC Fulham) und Martin Lanig (Eintracht Frankfurt) haben den Klub bereits verlassen.