Wenige Stunden später gab es das Ereignis, das in den kommenden 60 Jahren nicht mehr wiederholt wurde. Denn RWO gewann ein Spiel bei der Aachener Alemannia. Damals hieß es nach 90 Minuten 4:3 für die Kleeblätter. Es folgte Versuch um Versuch, doch seit diesem ominösen Tag im Jahr 1951 sprang für RWO kein Sieg mehr heraus.
Eine weitere Notiz: Im Januar des Jahres 1951 war es laut den Wetteraufzeichnungen extrem zu warm (Abweichung: +2.9 °C). Was das mit dem Spiel am Freitag zu tun hat? Ganz einfach, wer irgendwo 60 Jahre nicht gewonnen hat, der muss schon alle Fakten zu Rate ziehen, um an den ersehnten Dreier zu glauben. Denn in diesem April ist es wie 1951. Die Temperaturen sind viel zu warm, vielleicht brauchen die Oberhausener genau das, um am Tivoli was zu reißen.
Auch RWO-Coach Theo Schneider hat es versucht, doch bei seinem Einsatz am 22. Februar 1986 musste sich RWO trotz seines verwandelten Foulelfmeters zum 1:1 am Ende mit 1:5 geschlagen geben. Jetzt gibt es also am Freitag den neuen Anlauf. Verzichten muss Schneider dabei auf den Mann, der zuletzt einen Lauf hatte. Aber Mike Terranova wurde von Bibiana Steinhaus ausgebremst und sitzt in Aachen seine Gelbsperre ab. Mehrere Kandidaten gab es unter der Woche für den Routinier im Angriff.
Nummer 1: Yohannes Bahcecioglu. Der Mittelfeldmann spielt zwar auf einer anderen Position, doch von seiner Art her würde er „Terra“ am ehesten ersetzen können. Aber: „JoJo“ konnte nach seinem Muskelfaserriss erst am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren. Schneider: „Zwei Tage reichen nicht. Vielleicht ist er für Fürth ein Thema. Leider kann ich jetzt noch nicht mit ihm planen. JoJo ist uns als Stammspieler weggebrochen. Ich hoffe, dass die Zeit bis Fürth für ihn reicht.“
Nummer zwei: Patrick Schönfeld. Schneider betonte, dass er ihn nur noch im Sturm sieht. Dort wurde er schon gegen den KSC für Terranova eingewechselt. Und derzeit scheint er Kandidat Nummer eins für die Startelf zu sein. Und vielleicht schließt sich für Schönfeld ja der Kreis in Aachen. Denn noch immer wartet er nach 43 Einsätzen auf sein erstes Tor in Liga zwei. Es würde passen, wenn er es ausgerechnet gegen die Mannschaft erzielt, gegen die er in der Hinrunde mit seinem bösen Patzer die Niederlage einleitete.
Nummer drei: Marvin Ellmann. Der U23-Stürmer durfte bisher einmal von Beginn an ran. Und zwar gegen Düsseldorf. Er machte seine Sache ordentlich, doch ein Außenbandanriss setzte den Youngster zuletzt eine Woche außer Gefecht. Daher wird er sich wohl mit der Rolle des Jokers abfinden müssen. Nummer vier: Felix Luz. Er wird aber vermutlich noch nicht einmal in den Kader rutschen. Am Sonntag kam er erneut bei der U23 zum Einsatz und das Fazit fiel ernüchternd aus. Nicht nur, weil Luz einen Elfmeter verschoss. Schneider: „Es reicht bei ihm vielleicht für zehn Minuten. Daher kann ich ihn nicht mitnehmen. Was ist, wenn sich jemand verletzt und ich schon nach 30 Minuten einen Angreifer brauche?“
Fakt ist: Einen Typ wie Terranova kann man nur schwer ersetzen. Daher müssen Spieler wie Heinrich Schmidtgal, Daniel Gordon oder Markus Kaya in die Bresche springen. Denn mit jedem Versuch in Aachen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass RWO mal wieder dran ist. Schneider erklärt: „Es wäre ein ganz besonderes Highlight, wenn wir in Aachen gewinnen würden.“