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RWO: Klinger-Interview
"Klub hat sicher den Respekt der Liga"

RWO: Mario Klinger im Interview
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Am Mittwoch steht für die Oberhausener die erste Einheit der Vorbereitung auf dem Plan. Um 15 Uhr bittet Coach Hans-Günter Bruns zum Aufgalopp.

Dabei ist dann natürlich auch Neuzugang Mario Klinger. Der brach seine Zelte in Kaiserslautern ab und schloss sich den Kleeblättern an. Die Entscheidung war schnell gefallen, denn sowohl Klinger als auch sein Berater Konstantin Liolios tendierten sofort zu RWO. Zuvor hat der 23-Jährige insgesamt 87 Partien in der Regionalliga (14 Tore) für Hessen Kassel, RW Essen und Kaiserslautern II absolviert. Jetzt soll dem Mittelfeldallrounder endlich der Durchbruch in Liga zwei gelingen. RS traf sich mit dem ehemaligen Schalker und sprach über die Erwartungen an die neue Saison.

Mario Klinger, warum haben Sie sich für RWO entschieden?

Ich komme aus der Gegend, viele ehemalige Mitspieler sind zuletzt nach Oberhausen gewechselt. Und da habe ich mitbekommen, welche super Atmosphäre in der Mannschaft herrscht. War denn schon lange klar, dass Sie Kaiserslautern verlassen wollen?

Eigentlich schon. Wir hatten einen starken Kader, der fast immer beisammen war, daher haben Spieler, die zu Beginn nicht dabei waren, kaum eine Perspektive bekommen. Und immer nur in der Reserve spielen – auch wenn ich dort eine tragende Rolle hatte – will man dann auch nicht.

Foto: (firo).

Sie sind nun 23 Jahre, ist das auch der Zeitpunkt, um den Sprung in Liga zwei zu packen? Ich konnte in den Vereinen bisher eigentlich überzeugen, aber jetzt will ich für mich persönlich den nächsten Schritt. Mir wird nachgesagt, dass ich die Qualität dazu habe, das will ich nun beweisen. Hans-Günter Bruns sagte, Sie seien mit der beste Allrounder, den er kennt. Wo fühlen Sie sich denn auf dem Platz am wohlsten? In Lautern habe ich fast alles gespielt. Hinten in der Viererkette, in der Zentrale, ich war auch hängender Stürmer. Ich kam überall zurecht, als hängende Spitze gelangen mir zuletzt zehn Treffer.

Bei RWO ist der Konkurrenzkampf groß. Markus Kaya, Tim Kruse, wenn er zurück ist, Yohannes Bahcecioglu und Daniel Gordon kämpfen mit Ihnen um die Plätze im Zentrum. So ist das doch fast überall. Ich weiß, was ich kann und das versuche ich abzurufen.

Sehen Sie es als Vorteil oder Nachteil, dass Sie als Allrounder gelten und nicht auf eine Position festgelegt sind? Das kann man so oder so auslegen. Bei Hans-Günter Bruns habe ich vielleicht gute Chancen, weil er die Vielfalt bei Spielern mag.

Wie sind denn Ihre Erwartungen an die dritte Zweitliga-Saison der Kleeblätter? Das ist aktuell schwer zu beurteilen. Viele Teams mussten umstrukturieren, da könnte es ein Vorteil sein, wenn man wie wir eine eingespielte Truppe hat. Und zuletzt hat der Verein immer bewiesen, wie man mit wenig Geld ganz viel erreichen kann.

Fühlen Sie sich eigentlich auch als Aufsteiger?

Nicht wirklich, weil ich nicht gespielt habe. Aber ich freue mich für den Verein und die Region, weil dort immer eine tolle Atmosphäre herrscht.

Hätten Sie gerne gegen den Ex-Klub gespielt, der nun eine Etage höher aufläuft? Klar, aber wer weiß, ob wir nicht im zweiten Jahr doch wieder auf Lautern treffen. In welcher Liga, wird sich ja dann zeigen.

Wie sind denn die Chancen auf den Klassenerhalt beim FCK?

Es ist wie bei vielen anderen Vereinen. Man sagt, dass kein Geld da ist. Man muss daher auf ablösefreie Kicker setzen oder auf Jungs, die sich woanders nicht durchgesetzt haben. Wenn das dann zu einer echten Einheit zusammenwächst, kann das klappen. Zudem bringt dir die Atmospähre in den Heimspielen den einen oder anderen Punkt.

Wenn Lautern drin bleibt, müsste RWO aufsteigen, um ein Duell gegen den FCK zu bekommen.

In der Liga ist immer alles möglich. Es gibt in jeder Saison Teams, mit denen man oben nicht rechnet. Vielleicht kann das auch mal RWO sein. Wir gehen mit einem Stamm an den Start, der schon lange zusammen ist, ich hoffe, das wird ein Vorteil.

Aus dem Oberliga-Kader sind immer noch sieben Mann an Bord.

Das ist auch der Grund, warum man hier so eine super Atmosphäre vorfindet. Es ist eine absolute Seltenheit, dass so viele Spieler über mehrere Jahre zusammen gespielt haben und Neuzugänge ohne Probleme integriert werden. Es gab bisher zwei freiwillige Einheiten, in denen Sie dabei waren. Wie waren die ersten Eindrücke?

Das Familiäre kam gleich rüber. Es gab sofort Themen, über die man reden konnte. Wir wurden gut aufgenommen und fühlen uns wohl. Das ist ein ganz wichtiger Punkt und daher bin ich froh, dass ich mich für RWO entschieden habe.

Dann ist die Vorfreude auf den Start am Mittwoch schon groß, oder? Absolut, jetzt kennt man sich schon etwas und daher darf es auch endlich mit der Vorbereitung losgehen.

Haben Sie schon eine Wohnung gefunden?

Ich bin in Mülheim mit meiner Freundin zusammengezogen. Mit ihr war ich schon zu Essener Zeiten zusammen, zuletzt hatten wir zwei Jahre eine Fernbeziehung. Es hat trotzdem gehalten, daher war das eine gute Bewährungsprobe. In Kürze kommt der Spielplan raus. Darf es sofort ein Knaller sein? Das ist egal. Wir müssen sowieso vom Start weg zu 100 Prozent da sein.

RWO hat sich nun wieder etwas etabliert im Bundesliga-Unterhaus. Was denken Sie, wie die Konkurrenz über den Klub denkt. Wird RWO noch unterschätzt?

Im Endeffekt ist das egal. Wer zu uns kommt wird sehen, dass es in Oberhausen nicht leicht wird. Der Verein hat sich eigentlich in den letzten Jahren den Respekt erarbeitet. Früher war es vielleicht so, dass man gesagt hat: bei RWO müssen wir die Punkte holen, dann fielen viele Teams aber hin. Der FCK ist das beste Beispiel. Heute ist das anders, der Verein hat ganz sicher den Respekt der Liga.

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