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Paderborn - RWO 1:2
Wahnsinns-Finale! Pappas, Pfosten, Party

RWO: Wahnsinns-Finale beim Sieg in Paderborn
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Die Voraussetzungen waren grundlegend verschieden. RWO kam mit einem Dreier gegen Koblenz im Rücken nach Paderborn, steckte zudem noch mitten im Abstiegskampf.

Paderborn war schon vor dem Anpfiff fast gerettet und musste zuletzt ein 0:3 im Derby in Bielefeld einstecken. Und auch gegen Oberhausen erwischte der SCP einen schwachen Start, denn RWO hatte bereits nach 37 Sekunden die erste Chance. Nach einer klasse Vorarbeit von Marcel Landers prüfte Mike Terranova Paderborns Keeper Daniel Masuch per Volleyabnahme. Da konnte das Ex-Kleeblatt noch klären, in Minute 14 war er dann aber machtlos. Ronny König setzte zunächst seinen bulligen Körper super ein, passte dann in die Mitte und da stand Landers plötzlich völlig blank und schob die Kugel unter Masuch hindurch in die Maschen zur Führung von RWO.

Dabei blieb es bis zur Pause und das verdient, denn RWO investierte mehr und hatte durch Terranova sogar noch das 2:0 auf dem Fuß, aber seinen Abschluss konnte die SCP-Abwehr nur mit Mühe blocken. Auf der anderen Seite erarbeiteten sich die Hausherren vor dem Halbzeitpfiff nur zwei kleinere Gelegenheiten durch Frank Löning und Daniel Brückner, die waren aber leichte Beute für RWO-Schlussmann Sören Pirson.

Paderborns Trainer Andre Schubert reagierte auf die Vorstellung seiner Elf und brachte zum zweiten Durchgang mit Sören Brandy für Löning einen frischen Offensivmann. Und die erste Chance hatte dann auch der SCP, aber ein Geschoss von Rolf-Christel Guié-Mien konnte Pirson sehenswert zur Ecke klären (49.). In der Folge passierte nicht viel, obwohl die Hausherren den Druck spürbar erhöhten. Bis zur 75. Minute, da ging es über RWOs linke Seite und in der Mitte vollendete der eingewechselte Brandy zum 1:1.

Ein ganz bitterer Moment, da quasi zeitgleich der FSV Frankfurt gegen Union Berlin in Führung ging. Und so der Vorsprung auf den Relegationsrang 16 von sieben Zählern auf drei Punkte schrumpfte. Und nicht auf zwei Zähler, aber auch nur, weil Pirson im direkten Duell gegen Saglik retten konnte (86.). Dann dachten die Zuschauer, mit dem Platzverweis die letzte Aktion gesehen zu haben: Saglik, der seine gelben Schuhe in der Pause gegen blaue austauschte, sah nach einem Foulspiel von hinten an Marinko Miletic die Rote Karte (88.). Aber es gab ja noch die 90. Minute plus Nachspielzeit. Erst kam die Ecke und dann kam Dimitrios Pappas. Der hämmerte das Leder zum 2:1 in die Maschen und sorgte so für kollektive Oberhausener Glücksgefühle.

Aber nur für 120 Sekunden, denn dann pfiff Schiri Patrick Ittrich in der Nachspielzeit nach einem Foul von Miletic Elfmeter für Paderborn. Enis Alushi trat an und traf den Pfosten und RWO feierte nach acht vergeblichen Anläufen einen enorm wichtigen Auswärtsdreier. Zudem bestätigte es sich, dass Paderborn den Kleeblättern liegt - es war im vierten Vergleich der vierte Sieg. Dementsprechend glücklich zeigte sich nachher auch Coach Hans-Günter Bruns: „Ich bin super froh, dass wir gewonnen haben. Vor allem, da Frankfurt auch gesiegt hat. Wir haben sehr gut angefangen und sind verdient in Führung gegangen. Aber wir haben es versäumt, dass 2:0 nachzulegen. Als ich dachte, wir haben wieder alles im Griff, fiel das 1:1 und es folgte ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für uns, nachdem sich am Ende die Ereignisse überschlagen haben.“

Zum Wohl von RWO, daher musste SCP-Trainer Schubert bilanzieren: „Wir schaffen es derzeit nicht, gut in die Partien zu finden. Wir haben es nicht verstanden, unser Spiel dem Platz anzupassen. RWO hat es uns vor der Pause vorgemacht, wie man das machen muss. Nachher haben wir mit einem Kraftaufwand versucht, das Spiel zu drehen, aber nach dem 1:1 darf man so ein Tor nach einer Standard-Situation nicht kassieren.“

Da war der SCP schon in Unterzahl, Schubert erklärte: „Da hat Mahir uns einen Bärendient erwiesen. Die Szene war wohl Ausdruck seiner Unzufriedenheit.“ Ganz anders war die Gemütslage natürlich bei den RWO-Kickern. Speziell Dimi Pappas grinste beim Gang in die Kabine: „Die rechte Seite von uns hat heute getroffen“, stellte er mit Nachdruck fest, „das war so wichtig. Ich stand mehrmals am langen Pfosten frei, in der Szene kam der Ball endlich zu mir. Jetzt kommen nur noch Sonntags-Spiele, da werden wir das Wochenende nutzen, um vielleicht noch ein oder zwei Bierchen zu trinken.“

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