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Tosic-Theater beendet
"Gut, dass er nicht bei uns ist"

MSV: Hellmich hat Tosic-Theater beendet

Den Schock, dass Dusko Tosic doch nicht kommt, haben die Duisburger schnell verdaut. „Gut, dass er nicht bei uns ist“, pustet „Boss“ Walter Hellmich tief durch.

Eigentlich sollte der Serbe zusammen mit Kevin Schindler im Austausch für Sandro Wagner von Werder Bremen ausgeliehen werden. Der Abwehrspieler gab für den Deal erst seine Zusage und cancelte sie dann plötzlich wieder, weil er lieber zum englischen Premier-League-Klub FC Portsmouth geht.

Eine Unart, die nicht nur an der Weser für Verärgerung gesorgt hat. „So ein Verhalten habe ich noch nie erlebt“, schimpfte Bremens Klaus Allofs. Auch an der Wedau ist die Enttäuschung über Tosic‘ Reaktion groß. „Klaus Allofs hat in diese Richtung alles gesagt“, kann Milan Sasic nicht verstehen, mit welch einer Arroganz Tosic gehandelt hat: „Die moralischen Werte sollte noch etwas zählen, sonst sind wir alle verloren.“

Dusko Tosic hat keine gute Figur gemacht.

Doch die Moral spielt schon lange keine Rolle mehr. Das weiß der Bauunternehmer nur zu gut. „Tosic hat diese Geschichte mit Bremen und indirekt auch mit uns abgezogen. Selbst den Flugschein hatte Werder schon besorgt. Dass er dann doch abgesprungen ist, zeigt einfach nur, dass man immer erst eine Unterschrift abwarten muss.“

Die Planungen seiner Zebras sieht Hellmich aber nicht gefährdet. Im Gegenteil: Der Deal mit Wagner lohnt sich aus finanzieller Sicht nun noch mehr. „Wir haben natürlich noch einmal ein neues Paket geschnürt“, hat Hellmich nachverhandelt. Und damit ist mehr Kohle in die klamme Kasse der Weiß-Blauen geflossen. Die Gesamtsumme des Deals mit Werder beläuft sich nun auf rund 600.000 Euro. „Wir mussten uns einfach darauf einlassen“, unterstreicht Hellmich noch einmal die Richtigkeit des Transfers von Wagner. „Sandro hätte uns momentan nicht helfen können. Aber wir haben so Geld verdient und verfügen ohnehin über eine sehr starke Mannschaft, die auch schon vorher erfolgreich war.“

Und Hellmich will nach der Pleite gegen St. Pauli in die Erfolgsspur zurück. Und zwar im Straßenbahnduell in Düsseldorf. Das Derby elektrisiert die Fans seit Jahrzehnten.

Unvergesslich ist dabei die 1:5-Ohrfeige der Fortuna. Am 13. Mai 1967 erzielte die Duisburger Legende Werner Krämer einen lupenreiner Hattrick und sorgte für ein historisches Erlebnis. Denn es war und ist der höchste Sieg der Duisburger im Profifußball gegen die Düsseldorfer. „Natürlich würde ich mich über eine Wiederholung freuen, aber das ist eher unwahrscheinlich“, rechnet Hellmich mit einer ausgeglichenen Partie der beiden Aufstiegsaspiranten. „Das Prestige ist am Sonntag sehr wichtig. Wenn jemand sagt, dass ihn dieses Match nicht interessiert, der lügt.“

Dass sein Ex-Trainer Peter Neururer mit seinem Ex-Ex-Coach Norbert Meier eine Wette laufen hatte, interessiert Hellmich nicht mehr: „Er hat ja sowieso auf alles gewettet. Aber er hat Recht. Denn ich bin mir auch sicher, dass uns mehr Fans nach Düsseldorf begleiten werden, als Fortunen bei uns waren.“

Und deshalb ist er auch zuversichtlich, dass seine Mannschaft gewinnen wird: „Die Niederlage gegen St. Pauli ist aufgearbeitet, jetzt zählt die Fortuna. Und das ist für uns alle Anreiz genug, unsere Auswärtsserie auszubauen.“

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