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MSV: 0:2 gegen St. Pauli
Unnötiger Rückschlag im Titelkampf

MSV: Schlafwagen-Fußball beim 0:2 gegen St. Pauli
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Der Heimfluch ist wieder da. Der MSV Duisburg hat vor 16.446 Fans im Aufstiegsknaller gegen St. Pauli eine unnötige 0:2 (0:2)-Pleite einstecken müssen.

Unnötig deshalb, weil die Hausherren den ersten Durchgang völlig verschlafen haben. Da trauten die Zuschauer ihren Augen nicht. Die Offensive der Hanseaten mit Marius Ebbers, Deniz Naki und Rouwen Hennings verschob sich permanent, so dass die Duisburger völlig überfordert waren. Die Viererkette mit den beiden Innenverteidigern Björn Schlicke und Tiago rückte viel zu weit auf, hob dann auch noch selbst mehrfach das Abseits bei den langen Konterpässen der Gäste auf und ließ ihre Nummer eins Tom Starke ständig im Regen stehen. "Es hätte nach der ersten Halbzeit auch schon 0:6 stehen können, doch so eine Leistung von Starke habe ich selten gesehen. Aber es darf nicht passieren, dass wir so viele Chancen zulassen", ärgerte sich Christian Tiffert.

Dabei begann die Partie eigentlich ganz gut für den MSV. In der 6. Minute versuchte es Christian Tiffert aus der Distanz, doch der Ball strich am Kasten von Keeper Mathias Hain vorbei. Das war dann aber der Weckruf für die St. Paulianer. Im direkten Gegenzug schlugen die Gäste mit ihrem ersten Angriffsversuch eiskalt zu. Nach einer Flanke hatten Björn Schlicke und Kristoffer Andersen Abstimmungsprobleme. Den entstandenen Freiraum nutzte Ex-Zebra Marius Ebbers und köpfte unbedrängt aus drei Metern zum 1:0 ein (7.).

Der MSV zeigte sich geschockt. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab Caiuby in der 14. Minute, als er nach einer schönen Kombination zwischen Srdjan Baljak und Christian Tiffert in Szene gesetzt wurde, kläglich.

Dadurch, dass die Duisburger nun noch offensiver wurden, ging das Konzept der Hanseaten auf. Sie lauerten weiter auf Konter. Als in der 20. Minute der zweite Angriff lief, stellte Schiedsrichter Dr. Fleischer seine Fähigkeiten an der Pfeife unter Beweis. Denn Deniz Naki, der von Rouwen Hennings bedient wurde, stand bei seinem Treffer zu 0:2 bei der Ballabgabe nicht im Abseits (20.). Tiago hatte es mal wieder aufgehoben.

Danach waren die Hausherren völlig von der Rolle und zeigten besonders in der Defensive nur noch Schlagwagen-Fußball. Die Offensivbemühungen verpufften und wieder einmal war es Starke, der mit Glanzparaden gegen Mathias Lehmann (24.) und Deniz Naki (31., 38), Marius Ebbers (39.) und Max Kruse (42.) dafür sorgte, dass es nicht schon frühzeitig eine Demontage wurde.


Zur desolaten Leistung in der ersten Hälfte passte es dann auch, dass Christian Tiffert die Nerven versagten, als er plötzlich frei vor Hain auftauchte. Doch der hat sich die starken Leistungen Starkes zu Herzen genommen und entschärfte den Schuss (43.). Entsprechend deutlich wurde der Keeper nach Spielende: "Wir sind im ersten Durchgang von St. Pauli komplett überrollt worden und haben uns erst zu spät wieder gefangen."

Milan Sasic platzte bei seiner lautstarken Halbzeitansprache der Kragen. Er ließ den überforderten Adam Bodzek draußen und brachte Neuzugang Dario Vidosic. Und plötzlich waren die Hausherren wach. Mit dem Anpfiff des zweiten Durchgangs lief es plötzlich besser. Innerhalb der ersten zehn Minuten erspielte sich der MSV gleich drei richtige gute Möglichkeiten, aber Olcay Sahan (53.), Vidosic (54.) und Tiago (56.) verpassten den Anschlusstreffer.

St. Pauli zeigte sich allerdings nicht überrascht. Die Kiez-Kicker blieben ruhig und lauerten auf ihre nächste Konterchance. Und die ergab sich natürlich. Auch wenn es beim MSV in der Offensive besser lief, war die Viererkette nach wie vor erschreckend anfällig und hatte Glück, dass Kruse das Ziel nur knapp verfehlte (58.).

Doch der MSV versuchte es weiter. Erneut war es Tiffert, der mit an Hain scheiterte (65., 69.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später hätte Caiuby den Anschluss erzielen können, doch Hain parierte. Hätte es zu diesem Zeitpunkt geklingelt, wäre die Aufholjagd noch möglich gewesen. Aber der Konjunktiv bringt ja bekanntlich keine Punkte und so blieb es am Ende bei dem unnötigen Rückschlag für den MSV.

MSV-Keeper Starke versuchte sich am Ende in Zweckoptimismus. Sein Fazit: "Das war eine völlig verdiente Niederlage. Aber ich verliere lieber einmal hochverdient und lerne aus den Fehlern, als Probleme über Wochen mitzuschleppen. So etwas wird uns nicht noch einmal passieren."

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