Diesmal geht es allerdings um Unregelmäßigkeiten in seinem Unternehmen. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat gegen den Fleischfabrikanten aus dem ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück sowie gegen zwölf seiner früheren und jetzigen Mitarbeiter Anklage wegen Betruges erhoben. Nach rund dreijährigen Ermittlungen müssen sich Tönnies und seine Angestellten nun vor dem Landgericht Essen verantworten.
Der Vorwurf: Sie sollen Hackfleisch mit einem zu geringen Rindfleischanteil vertrieben haben. Den Abnehmern sei dadurch ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Die Beschuldigten hätten den Vorwurf, soweit sie sich geäußert haben, zurückgewiesen, hieß es aus Kreisen der Staatsanwaltschaft. Bei Durchsuchungen im September 2007 hatten Ermittler an Tönnies-Standorten in mehreren Bundesländern Unterlagen beschlagnahmt. Das Unternehmen hatte sämtliche Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.
Die Ermittlungen waren im Oktober 2006 von einem ehemaligen Tönnies-Manager ausgelöst worden. Zwischenzeitlich war gegen mehr als 50 Personen ermittelt worden. Nach Angaben des Unternehmens wurden 23 der ursprünglich 24 Vorwürfe ausgeräumt. Zu Einzelheiten der Anklage wollten sich weder das Unternehmen noch die Staatsanwaltschaft äußern.