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Schalke: Gelassenheit
"Aufregung höher als angemessen"

Schalke: Jetzt spricht der Staatsanwalt
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Die Ermittlungen gegen die Führung des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 schlagen zwar medial hohe Wellen, aber die Sache wird wohl heißer gekocht als gegessen.

Denn der Essener Oberstaatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer relativierte am Dienstag die Angelegenheit. "Die Aufregung um diese Geschichte ist zunächst höher, als es aus unserer Sicht angemessen wäre. Es handelt sich hier um eine an uns herangetragene Anzeige einer Privatperson, nicht um aktive Ermittlungen der Staatsanwaltschaft", sagte er dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Die Staatsanwaltschaft Essen hatte gegen Schalkes Präsident Josef Schnusenberg und Finanzvorstand Peter Peters Strafermittlungen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung eingeleitet. Kassenböhmer: "Die Anzeige nimmt Bezug auf die Medienberichte in den vergangenen Wochen zum Thema Schalke 04 und zu den wirtschaftlichen Dingen rund um den Verein. Das ist alles, was wir derzeit haben. Stand heute kann ich noch nicht einschätzen, ob ein Anfangsverdacht der Insolvenzverschleppung gerechtfertigt wäre und wir daraufhin unsere Ermittlungen intensivieren würden."

Peter Peters "weiß von nichts" (Foto: firo).

S04-Geschäftsführer Peters, gleichzeitig Vize-Präsident des Ligaverbandes und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Fußball Liga (DFL), hatte gleich nach Bekanntwerden der Ermittlungen aufgrund von WDR-Recherchen lakonisch erklärt: "Ich weiß von der Angelegenheit nichts. Zu Sachen, von denen ich nichts weiß, kann ich mich nicht äußern." Sollte jedoch ein Verfahren eingeleitet und die Betroffenen verurteilt werden, droht ihnen bei einem Insolvenzvergehen eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Der Verein ist derzeit mit mindestens 136,5 Millionen Euro verschuldet. Zudem sollen die Königsblauen in einem Geflecht von Tochterunternehmen mehr als 100 Millionen Euro zusätzliche Verbindlichkeiten versteckt haben. Außerdem hat der laufende Etat angeblich eine Unterdeckung von 20 bis 30 Millionen Euro. Daher muss der Klub das Nachlizenzierungsverfahren der DFL durchlaufen.

Felix Magath ist zum Sparkurs gezwungen (Foto: firo).

Für ein wenig Hoffnung sorgt die bevorstehende Beteiligung der Städtischen Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) mit einem Volumen von 25,5 Millionen Euro an der Stadiongesellschaft. Der Rat der Stadt Gelsenkirchen will darüber in seiner Sitzung am Donnerstag (12. November) entscheiden. Peters hatte stets erklärt, dass die Lizenz der Königsblauen "zu jeder Zeit gesichert" war. Auch die nächste Saison und die folgenden Jahre seien finanziell abgesichert. Notgedrungen muss Trainer und Manager Magath auf Schalke zum Sparkommissar avancieren, trotzdem will er den Traditionsklub spätestens zum Ende seiner Vertragslaufzeit im Jahr 2013 zur deutschen Meisterschaft führen.

Magath, der in der vergangenen Saison den VfL Wolfsburg sensationell zum Titel in der Bundesliga führte, hatte noch am Sonntag im DSF-Doppelpass zur finanziellen Situation des Traditionsvereins gesagt: "Die Situation ist relativ entspannt, wir müssen keine Spieler verkaufen, und trotzdem werde ich drauf achten, dass wir die Personalkosten der Lizenzspielerabteilung entweder runterbekommen oder dass die Leistung der Mannschaft so ist, dass so viel Geld eingenommen wird, wie die Mannschaft kostet." Sollte sich Schalke in der kommenden Saison indes nicht für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren, "dann führt an einer Reduzierung der Personalkosten bei Schalke 04 in der nächsten Saison nichts vorbei", so Magath.

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