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S04: Frisches Geld
Punktabzug droht trotzdem

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Schalke 04 hat anscheinend einen entscheidenden Schritt aus seiner Finanzkrise gemacht, muss aber weiter Sanktionen durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) fürchten.

Die Saison gerettet, 87 Millionen Euro Schulden auf einen Schlag „verschwinden“ lassen - dennoch sind die fetten Jahre für Schalke 04 endgültig vorbei. Mit dem Ausverkauf weiteren Tafelsilbers hat der Traditionsklub aus dem Revier den Kopf aus der Schlinge gezogen, muss aber weiter Sanktionen seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) befürchten. Trainer und Manager Felix Magath kann sich Startransfers dauerhaft abschminken.

Der städtische Energiedienstleister GEW, eine einhundertprozentige Tochter der Stadt Gelsenkirchen, und ein Kreditinstitut sicherten mit einer 25-Millionen-Spritze für weitere Anteile an der Stadion KG vorerst die Liquidität des Klubs. Dennoch droht den Königsblauen weiterhin ein Punktabzug, sollte Schalke der DFL wissentlich falsche Angaben im Lizenzierungsprozess gemacht haben.


Der Klub wertete das Abkommen als Etappenziel auf dem Weg zur Konsolidierung und versicherte: „Das ist der erste Schritt, und ein wichtiger Schritt. Wir befürchten definitiv keinen Punktabzug. Wieso auch? Die DFL ist regelmäßig von uns informiert worden, wir haben mit höchster Transparenz stets alle Informationen hinterlegt“, sagte Finanzvorstand Peter Peters. Der Termin der Bekanntgabe - nur zwei Tage vor der Einreichungsfrist für die Nachlizenzierungsunterlagen - sei „ein kurioser Zufall“. „Die Lizenz des FC Schalke 04 war zu jeder Zeit gesichert. Wir sehen der Nachlizenzierung sehr gelassen entgegen“, erklärte Peters.

Auch die nächste Saison und die folgenden Jahre seien finanziell abgesichert. Der Verein prüfe weitere Verkäufe, zum Beispiel im Bereich Marketing oder Catering. Da der Anteil des Vereins an der Arena-Beteiligungsgesellschaft vorbehaltlich der Zustimmung verschiedener Gremien auf unter 50 Prozent sinken werde, müssten deren Schulden nicht mehr in der Konzernbilanz ausgewiesen werden und würden „vorerst verschwinden“. Der Vereinsanteil an den Arena-KG-Schulden beträgt 87 Millionen Euro, nämlich 77 Prozent von 113 Millionen. Es sei „ganz wichtig“, dass die Anteile „nicht endgültig verkauft wurden“, betonte Peters eindringlich. Schalke 04 hat sich eine Rückkaufoption gesichert und will 2019 wieder - wie vor dem Vertrag - 77 Prozent halten. „Der Deal hat drei Konsequenzen: Die Saison 2009/2010 ist sauber durchfinanziert, der Verein bleibt stark und vollständig handlungsfähig, und Schalke 04 hält alle Verpflichtungen aus seinem Lizenzvertrag mit der Ligaverband ein“, erklärte Peters während eines Pressegesprächs in der Arena, an dem auch Magath teilnahm.

Die GEW, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Gelsenkirchen, erwirbt für bis zu 15 Millionen Euro Kommanditanteile und gewährt der Arenagesellschaft ein Darlehen in Höhe von 10,5 Millionen Euro. Dadurch ist die Arena KG in der Lage, vom Verein gewährte Darlehen für Baumaßnahmen an der Arena in voller Höhe zurückzuzahlen. Für den sportlichen Bereich ist die Konsequenz einfach. Stareinkäufe sind in naher Zukunft nicht mehr drin, der Personaletat muss in der kommenden Saison drastisch reduziert werden. „Die Kosten sind enorm, wenn man international nicht dabei ist. Es wird weiter unser Ziel sein, Gehaltsgrößen zurückzuführen“, erklärte Magath. „Aber wir sind an Verträge gebunden. Wir haben unsere Freiheit erhalten, nicht sofort reagieren zu müssen.“

Er müsse junge Spieler heranführen, um dauerhaft „Werte zu schaffen“. Notverkäufen im Winter oder kommenden Sommer seien ausgeschlossen. Aber er sei „immer bereit“, sich von Spielern zu trennen, die glauben, sie hätten irgendwo anders nochmals bessere Möglichkeiten. „Wir werden uns auch mal von Spielern trennen, die andere Ansprüche haben oder woanders mehr verdienen.“ Peters übte Magaths Forderung entsprechend Selbstkritik. „Ich kann ja verstehen, dass einigen die Transparenz fehlte. Aber alle Gesellschaften arbeiten profitabel, und wir erleiden jetzt keinerlei Wettbewerbsnachteil.“

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