"Aufgrund der Diskussion um seine Person hat der Aufsichtsrat beschlossen, den Posten des Sportdirektors nicht mit Roman Grill zu besetzen", sagte HSV-Aufsichtsrats-Chef Horst Becker der Bild-Zeitung. Grill erklärte: "Ich nehme es sportlich. Für mich wäre der HSV eine Herausforderung gewesen."
Damit steht der Bundesliga-Tabellenführer fast drei Monate nach der Trennung des bisherigen Sportdirektors Dietmar Beiersdorfer offenbar ohne Kandidaten da. Nachdem sich die Suche auf den Oliver Kreuzer oder Grill konzentriert hatte, sagte der frühere Bayern-Profi Kreuzer vor zwei Wochen kurzfristig per SMS ab. Der als Favorit geltende Grill durfte danach sein Konzept nicht mehr dem Aufsichtsrat präsentieren, da dieser vor einer Entscheidung stets zwei Kandidaten hören will.
Becker gab damals bereits zu, dass man "wieder bei null" anfange. Gegen Grill hatte sich auch aus der Mannschaft Widerstand geregt. So hatte Torhüter Frank Rost Bedenken geäußert, da Grill derzeit als Spielerberater für Profis wie den in Diensten des HSV stehenden Nationalspieler Piotr Trochowski und darüber hinaus auch für Philipp Lahm oder Owen Hargreaves tätig ist. Grill hatte angedeutet, diese Tätigkeit im Falle eines Engagements in Hamburg ruhen zu lassen.